26.05: Abfahrt in Schwarzach :-)
Am Vormittag war noch putzen angesagt, was unsere Wohnung dringend nötig hatte :-) Bei herrlichem Wetter fuhren wir dann erst um kurz nach 13 Uhr in Schwarzach los. Ziel war der Wanderparkplatz in Lam am Osserparksattel auf ca. 900 Höhenmetern. Der Parkplatz war überfüllt, aber die ersten fuhren schon wieder nach Hause, so das wir noch einen Platz fanden.
Unser Hotel: "Zum Hirschen"
Nach der Wanderung fuhren wir zurück nach Lam und fanden auch gleich unser gebuchtes Hotel "Zum Hirschen". Hier wurden wir sehr freundlich empfangen und bekamen ein sehr schönes Zimmer im 3. Stock mit Aussicht vom Balkon auf den Kleinen Osser. Wir testeten gleich mal das Hallenbad. Emma versuchte sich kurzzeitig mit Schwimmen, aber außerhalb des Wasser war ihr dann doch etwas lieber :-) Den Abend ließen wir bei einer guter Serie im Bett ausklingen.
27.05: Wildpark Lohberg und Faulenzen
Erst um 7 Uhr bewegten wir uns aus den Federn. Emma und ich holten zuerst heiße Milch für ihren Kaba und gingen dann gemütlich zum Frühstücken. Es war leicht bewölkt aber warm. Wir legten nach dem Frühstück einen Verdauungsspaziergang um den hauseigenen Weiher ein und spielten Emmas Lieblingsspiel: Steine ins Wasser schmeißen :-) Später fuhren wir an den Großen Arbersee, wo wir den Märchenwald erkunden wollten. Leider wurde dieser gerade abgerissen. So ein Pech, da es schließlich eine Empfehlung vom Hotel war. Plan B trat in Kraft, der Wildpark in Lohberg. Emma schlief aber während der Fahrt ein, so das wir ebenfalls am Parkplatz des Parkes im Auto ruhten. Daraus wurden fast 2 Stunden :-) Fit und ausgeschlafen, fütterten wir dort die Ziegen, Hasen und Meerschweinchen, beobachteten Luchs, Fuchs, Wolf, Rentier, Elch, Dachs, Vögel und viele weitere Tiere. Am interessantesten war aber für Emma natürlich der Spielplatz :-)
UTLW - Startunterlagen - Eis essen
Wieder zurück im Hotel legten wir uns kurz ins Bett. Daraus wurden dann wieder 2 Stunden. Heute verschliefen wir den halben Tag, was aber auch mal so richtig Spaß machte. Für mich war das nicht schlecht, da ich für den nächsten Tag frische Füße benötigte. Am Abend marschierten wir ins Lamer Zentrum, wo schon richtig was geboten war. Ich holte die Startunterlagen für den morgigen Ultralauf (53 km 2700 Hm). Wir gingen dann gemütlich zum Essen und in der Osser Eisdiele gab es noch ein leckeres Eis für uns drei als Nachspeise :-)
28.05: UTLW Platz 35 Gesamt auf 53 km 2700 Hm
Der eigentliche Grund unseres "Wellnessaufenthalt" in Lam war etwas das ganz und gar nicht mit Wellness zu tun hatte. Heute stand ich nach dem Frühstück am Start des Lamer Winkel Ultra Trails, wie schon im Vorjahr. Diese Jahr war Jupp mit von der Partie, aber auch ein paar alte Bekannte wie Paul und Martin traf ich an der Startlinie am Seepark in Arrach auf ca. 550 Hm. Natürlich begleiteten mich meine zwei wichtigsten Mädels: Brigitte und Emma. Die Beiden sind ganz klar Motivation genug, heil und so schnell wie möglich wieder ins Ziel zu kommen :-) Um 8 Uhr fiel der Startschuss für die über 400 verrückten Trailläufer. Zuerst folgten wir 100 m der Blaskapelle, bis diese dann den Weg frei machten und los ging es im 4 er Schnitt zuerst 3 km flach auf Wiesen in Richtung Lam. Endlich kamen sie, die ersten 400 Höhenmeter bis zum Eck. Teilweise war schnelles gehen kräftesparender und trotzdem schneller als Laufen. Nach 56 Minuten und 10 Kilometern war ich auch schon an der ersten Verpflegungsstation wo schon meine Mädels auf mich warteten. Emma rief wieder "schneller Papa" was mein Herz höher schlagen lässt. Die kleine Maus bekam noch einen verschwitzten Schmatzer von mir und weiter ging es steil bergauf, von einem Tausender zum nächsten. Bergauf konnte ich Plätze gut machen und bergab musste ich einmal sogar eine Zehnergruppe ziehen lassen. Da hab ich einfach kein Talent oder bin zu ängstlich mich zu verletzen. Am Anstieg zum Enzian auf 1282 m konnte ich aber alle Zehn wieder einkassieren und das blieb dann auch so :-) Trail über Trail sauste ich dahin. Bis ich mich versah stand ich auch schon auf dem kleinen Arber 1384 m. Die Aussicht und das Wetter waren herrlich, aber drauf war geschis... :-) Runter ging es vorbei an der Chamer Hütte zum Großen Arber 1456 m, den ich nach ca. 3 Stunden erreichte. Langsam machte sich das harte Trainingslager in Kaltern vor einer Woche in meinen Füßen bemerkbar. Oh leck, wurden die schwer, aber mein Kopf war stärker. Kämpfen Markus, kämpfen :-) An der Arberverpflegungsstation tankte ich meine Trinkflaschen auf und auch mich selbst. Ich hielt mich noch an Wasser und Iso, aber an der nächsten Station musste Cola her. Mein nächstes Ziel war der Anstieg auf das Zwercheck, da dort meine Mädels auf der Strecke wanderten. Zuerst musste ich aber den Arber hinunter. Irgendwie lief ich nicht mehr ganz so rund, aber es ging. Den tiefsten Punkt auf knapp 700 Hm bei der Ebersäge ließ ich links liegen und musste die nächste Steigung angreifen. Zuerst wanderte ich, da laufen nicht mehr möglich war wie ebenfalls bei allen anderen, bis zum Wanderparkplatz Scheibe auf ca. 1000 Hm. 36 Kilometer hatte ich an der vorletzten Verpflegungsstation intus. Ich füllte wieder meine Trinkflaschen auf und nahm den Trail in Richtung Zwercheck in Angriff. Meine Mädels waren gerade beim Abstieg. Ole Ole Emma hatte ihren 79. Gipfel bezwungen :-) Natürlich hielt ich kurz für eine Bussi bei den zwei an, die von Kathrin, Johanna und Andrea begleitet wurden.
Zeitgleich waren jetzt die Läufer des Osserriesen (25 km 1200 Hm ab Lohberg) auf der Strecke, die ich teilweise mühsam überholen musste. Auf Singletrails ist das nicht so einfach. Gefühlt ließ ich 100 Osserriesen hinter mir. Endlich war auch das Zwercheck mit seinen 1333 m geschafft. Hier wollten meine Füße wieder laufen und ab ging es einen Trail steil nach unten, bis ich auf eine Forststraße traf. Zuerst lief ich noch etwas zäh, aber dann war nach über 40 Kilometern ein 4 er Schnitt leicht fallend möglich. Nach ca. 4 Kilometern musste ich rechts auf einen weiteren Trail steil nach oben einbiegen. Hier war wieder Osserriesen Invasion. Ich wurde nicht fertig mit "Entschuldigung, darf ich mal vorbei". Endlich stand ich knapp unterhalb des Ossergipfels auf 1293 m an der letzten Verpflegungsstation. Ab jetzt ging es nur noch bergab und letzten 7 km waren eine "gmahte Wies", dachte ich. Leider hatte ich die neuste Streckenänderung nicht auf dem Schirm. Ich füllte nicht einmal meine Trinkflaschen auf, da ich für die paar Kilometer eh nix mehr brauche :-) Kurz noch mal musste ich auf den kleinen Osser hoch drücken, bis es endgültig bergab ging, so der Plan, den ich im Kopf hatte. Steil lief ich unrund bis zum Ossersattel. Ab hier verlief der Trail anders wie im letzten Jahr. Nur Singletrail auf einem Grat entlang. Rauf und runter. Ich bekam Krämpfe in der Wade, Oberschenkel und sogar Hüfte, brachte sie aber jedes Mal wieder weg. Ich kam im Schneckentempo vorwärts und die Zeit lief gnadenlos. Man musste höllisch aufpassen um nicht wegzurutschen. Endlich nach gefühlt einer Ewigkeit erreichte ich Maria Hilf, die mir aber auch nicht mehr helfen konnte :-) Ich hatte noch knapp 3 Kilometer bis ins Ziel. Meine Zeit vom letzten Jahr war dank der Streckenänderung nicht mehr zu schlagen. Ich lief noch auf dem "Holy Trail" bis mich dieser auf einer Wiese kurz vor Lam ausspuckte. Noch immer hielt das Wetter. Leider war es noch immer wie schon auf der gesamten Strecke ziemlich schwül, aber dafür blieben die Gewitter fern. Ich bog in Richtung Marktplatz ein und sah schon von weitem Emma und Brigitte. Ganz klar durfte die kleine Maus mit mir ihrem stolzen Papa über die Ziellinie gehen, was mich leider einen Platz kostete, aber egal, mit Emma ins Ziel war es wert :-) Hier warteten schon Wolfi und Christoph, die den Osserriesen in super Zeiten finishten. Auch Jupp konnte Stolz auf sein super Finish des Lamer Winkel Ultratrails sein. Im Ziel brauchte ich zuerst 2 Flaschen kühles Spezi bevor ich ein Osserbier wegputzte. Auch das Zweite hatte nichts zu lachen :-) Ich wurde 35. Gesamt und 10. in der Altersklasse in einer Zeit von 6 Stunden 38 Minuten 51 Sekunden.
Pizzaessen und Spielplatz:
Nach dem Lauf war eine Dusche dringend nötig. Emma schlief bis um 18 Uhr. Erst dann gingen wir zum Pizza und Nudelessen. Zur Feier des Tages suchten wir noch einen Spielplatz für Emma, fanden leider aber nur eine kleine Rutsche und Schaukel. Aber die kleine Maus hatte trotzdem Spaß und vergnügte sich bis um 21 Uhr :-)
Am Sonntag packten wir nach dem Frühstück unsere Sachen ins Auto und fuhren dann ohne Stress nach Hause :-)