Überblick:
Diesmal starteten Wolfi, Hans, Brigitte und ich mit unserem Kursleiter Martin und zwei weiteren Teilnehmern des Alpenvereins Regensburg Roland und Wolf ins Stubaital. Stützpunkt war die Franz Senn Hütte auf 2149 m. Nach dem Aufstieg übten wir vor der Hütte gleich die Spaltenbergung. Am Freitag war die erste Tour auf den Gletscher angesagt. Mit Seil, Steigeisen und Pickel bewaffnet ging es über den Arperer Turm Ferner auf den Vorderen Wilder Turm mit seinen 3177 m (Mein 11. Dreitausender). Am 3. Tag übten wir am Sommerwandferner die Spaltenbergung in der Praxis, genauso wie man sich am Gletscher mit Steigeisen bewegt. Am Abreisetag bezwangen wir noch einen klasse Schluchtenklettersteig und bekamen bei einem Abschlußkaffee noch etwas Theorie auf der Hütte vermittelt. Der Kurs hatte sehr viel Spaß gemacht und natürlich Lust auf mehr Gletscher...
1. Tag - Aufstieg zur Hütte und Spaltenbergung
Diesmal starteten Wolfi, Hans, Brigitte und ich mit unserem Kursleiter Martin und zwei weiteren Teilnehmern des Alpenvereins Regensburg Roland und Wolf ins Stubaital. In Regensburg trafen wir uns und fuhren gemeinsam ins Stubaital. Mit dem Auto konnten wir bis zur Oberrisshütte auf 1742 m fahren, von wo aus wir zu unserem Stützpunkt, die Franz Senn Hütte auf 2149 m wanderten. Nach dem Aufstieg bezogen wir unser 7 Mann Zimmer und übten gleich im Anschluß vor der Hütte die Spaltenbergung mit Flaschenzug. Es fing leider ziemlich stark zu regnen an, so das wir abbrechen mussten. Kurze Zeit später kam wieder die Sonne und Martin erklärte uns wie man Steigeisen anlegt. Später gab es ein leckeres Abendessen und wir ließen den Tag mit einem Glas Wein ausklingen.
2. Tag - Besteigung Vordere Wilder Turm 3177 m
Leider sagte der Wettbericht Schnee und Gewitter voraus, aber wir ließen uns nicht davon abbringen. Nach einem kräftigem Frühstück starteten wir unsere Tour. Das Wetter sah schon mal gar nicht so schlecht aus. Wir marschierten von der Franz Senn Hütte in Richtung Aperer Turm. Teilweise führte uns der Weg steil einen kleinen Pfad nach oben. Nach ca. 2 1/2 Stunden erreichten wir dann einen kleinen Gletschersee kurz vor dem Aperer Turm. Hier hielten wir direkt über weglose Blockkletterei auf den Aperer Turm Ferner zu. Leider hatten wir dichten Nebel, so das wir keine Aussicht hatten. Kurz vor dem Gletscher machten wir eine Pause und zogen unsere Steigeisen an. In einer Seilschaft gesichert bewegten wir uns zum ersten Mal auf dem Gletscher. Mit Steigeisen war das gehen relativ einfach aber langsam. Immer weiter ging es nach oben, bis wir einen Felsgrat erreichten.
Diesen umgingen wir und konnten direkt auf den Gipfel zusteuern. Martin gab uns immer wieder Tipps und Tricks, damit wir uns am Gletscher besser zurecht finden konnten. Kurz vor der Gipfelkletterei lichtete sich der Nebel und wir hatten einen klasse Blick über die umliegenden Stubaitaler Berge und Gletscher. Die letzten 50 Höhenmeter überwanden wir ohne Steigeisen über kleine Steighilfen bis zur Spitze. Stolz saßen wir auf dem Vorderen Wilden Turm mit 3177 m, meinen 11. Dreitausender. Die Aussicht war herrlich und das Wetter hielt noch immer. Über ein Fixseil das Martin legte, gelangten wir wieder zu unseren Rucksäcken und Steigeisen. Der Abstieg war von der Orientierung etwas einfacher, da sich der Nebel fast komplett verzogen hatte. Es machte Spaß mit Steigeisen und Pickel über den Gletscher abzusteigen. Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten und wir Steigeisen, Seil und Pickel wieder verstaut hatten, fing es auch schon zu regnen an. Um 17 Uhr erreichten wir wieder die Hütte und freuten uns auf eine warme Dusche und gutes Abendessen.
3. Tag - Spaltenbergung am Sommerwandferner:
Leider regnete es heute in Strömen, aber mit Wind und Regenjacke bewaffnet kämpften wir uns am Fuße der Sommerwand bis zum Sommerwandferner, der bei ca. 2700 Hm beginnt. Mit steigenden Höhenmetern wechselte der Regen immer mehr in Schnee, was etwas angenehmer war. Am Gletscher gingen wir in 2 Seilschaften (1. Seilschaft: Hans, Wolfi, Brigitte und ich; 2. Seilschaft: Martin, Wolf und Roland). Kurz bevor wir den Gipfelfels und das Ende des Gletschers auf ca. 3000 m erreichten mussten wir einige kleinere Spalten überqueren. Brigitte machte fast mit jeder Spalte bekanntschaft :-) Hier war auch ein idealer Platz zum üben der Spaltenbergung. Wir lernten den Toten Mann mit dem Pickel, Spaltenbergung mit Flaschenzug, aber auch wie man zu dritt den Vierten aus einer Spalte ziehen konnte. Das ganze machte sehr viel Spaß und wurde uns von Martin super erklärt. Da es immer stärker zu schneien begann, stiegen wir wieder zur Hütte ab. Am Spätnachmittag saßen wir wieder in der tockenen Stube und nahmen noch ein wenig Theorie durch, bevor das Abendessen serviert wurde.
4. Tag - Klettersteig, Theorie und Abstieg:
Nach dem Frühstück gingen wir mit Klettersteigset und Helm zu einem in der Nähe der Hütte gelegenen Klettersteig, der uns spektakulär durch eine Wildwasserschlucht mit Seilbrücke führte. Später lernten wir noch die Prusikrettung in der Hütte und am späten Vormittag stiegen wir dann wieder zum Auto ab und machten uns auf den Nachhauseweg. Der Kurs machte viel Spaß und wir freuen uns schon wieder auf weitere Hochtouren.