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Kurzinfo:
Region: |
Allgäuer Alpen |
Tourenart: |
Skitour |
Erreichte Gipfel: |
Güntlespitze 2092 m + Elfer 2350 m (Wintergipfel) |
Dauer: |
Baad - Güntlespitze 3 Std. |
Talort Höhe: |
Baad 1244 m / Bergheim Moser 1400 m |
Höhenunterschied: |
Elfer: 1000 m |
Lage: |
Elfer süd-ost, Güntlespitze ost |
Beste Jahreszeit: |
gesamter Winter |
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Tourenbericht Februar 2017 von Winkl:
Freitag: Am Freitag wollten wir eigentlich schon um 14 Uhr in Richtung Allgäu und Kleinwalsertal unterwegs sein, aber leider kam Brigitte mit Emma von unserer Wohnung in Schwarzach nicht weg. Grund war ein Brand in einem Nachbarhaus. Erst um halb 5 konnten wir dann endlich die Reise antreten. Hans und Wolfi waren ebenfalls mit an Board. Um 20 Uhr erreichten wir dann endlich das Bergheim Moser in der Nähe von Mittenberg. Hier wurden wir schon sehnsüchtig von unserem Tourenleiter Schwesi und 3 weiteren Alpenvereinslern erwartet. Wir bekamen noch ein leckeres Abendessen und sprachen die geplante Tour für Morgen durch, bevor wir uns in die gemütlichen Kojen legten.
Samstag klingelte unser Wecker um 6 Uhr und die Vorfreude auf die heutige Tour, die Bregenzer Waldrunde, war groß. Wir sprangen aus den Federn, packten unsere Tourenausrüstung in den Rucksack und gingen zum Frühstücken. Wir fuhren dann zum Wanderparkplatz in Baad 3 km entfernt. Das Wetter war ein Traum. Blauer Himmel und die Sonne blitze hinter den Bergen hervor. Zuerst überschritten wir einen kleinen Bach, die Breitach, um ins Derratal zu gelangen. Wir hielten uns immer an der linken Talseite bis zum Zusammenfluss von Spital und Derrabach. Wir stiegen zuerst durch den Wald auf, bis wir den Derrabach überquerten und auf freies Gelände kamen. Hier stiegen wir einen Hang hinauf und kamen dann in einen Kessel, die Spialalpe. Hier stehen kleine Almhütten wo teilweise nur die Dächer leicht unter dem Schnee hervorschauten. HieDie Sonne begrüßte uns und es wurde warm. Die Jacken verschwanden im Rucksack und Sonnenbrillen waren nötig. Weiter kämpften wir uns bis zur Oberen Spitalalpe. Hier querten wir einen steilen Kessel von rechts nach links. Dann mussten wir einen steilen, teilweise mit Schneewächten behangenen Grat, zwischen Derrajoch und Derraalpe überwinden. Langsam näherten wir uns unserem ersten Ziel, der Güntlespitze 2092 m. Über den steilen Nordhang des Berges kämpften wir uns bis zum Ostgrat. Im letzten Jahr hatte ich hier meine Probleme. Wenn es links und rechts nach unten geht, dann bin ich etwas nervös. Da wir den Gipfel überschreiten mussten, schnallten wir die Bretter ab und kraxelten den Grat mit den Skiern entweder am Rucksack oder in Hand nach oben. Anscheinend hat sich meine Psyche in Sachen Grat verbessert und die Überschreitung mit der herrlichen Aussicht machte riesig Spaß. Wir machten am Gipfel kurz Rast und stiegen noch ein paar Meter nach unten, bevor wir den Nordhang auf der anderen Seite abfuhren. Hier fanden wir Pulver in reinster Form. Teilweise entschied Schwesi, wegen Lawinengefahr die Hänge einzeln zu befahren. Es machte Spaß die Hänge nach unten zu sausen. Kurz mussten wir uns nochmals durch den Wald nach oben, bis zu einer Forststraße, kämpfen. Um den nächsten Bus zu erreichen sausten wir schnell die teilweise vereiste Straße bis nach Schopernau hinab, wo auch 5 Minuten später der Bus eintraf. Mit diesem fuhren wir bis zum Skigebiet Hochkrumbach. Hier fellten wir wieder auf und stiegen in Richtung Widderstein auf. An dem südseitigen Hang wurde uns ganz schön warm. Nach ca. 400 Höhenmetern wollten wir in Richtung Baad abfahren. Leider erwischten wir den falschen Hang, der an einem Abbruch endete. Wolfi hatte Glück, da er als letzter abfahren wollte und von den anderen zurückgepfiffen wurde. Ich war ca. 20 Meter im Tiefschnee den steilen Hang abgefahren und musste von dort aufsteigen. Die anderen waren weiter unten und kamen in den Genuss nochmals die Felle aufziehen zu dürfen. Aber auch die 20 Meter steilen Hang mit den Skiern in der Hand in hüfthohen Tiefschnee hatten es in sich. Ich blies aus dem letzten Loch nachdem ich auf allen Vieren oben ankam. Als wir alle wieder zusammen waren fanden wir dann den richtigen Hang zum Abfahren. Die extra Höhenmeter waren natürlich ein gutes Training. Grins. Wieder durch herrlichen Schnee sausten wir bis zur Bärgunthütte 1408 m, wo wir noch kurz die Sonne bei einem Weißbier und Kuchen genießen konnten. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, gefiel uns die gemütlich, warme Stube der Hütte etwas besser. Über einen Forstweg und 2 kleineren Hängen gelangten wir zurück nach Baad. Im gemütlichen Bergheim Moser ließen wir die traumhafte Tour bei einem leckeren Abendessen Revue passieren. Bei einigen Bierchen erzählten wir Bergsteiger Geschichten bis wir müde in die Betten fielen.
Sonntag: Um 7 Uhr trafen wir uns beim Frühstück. Der ein oder andere brauchte nach dem Bierreichen Abend einen starken Kaffee und eine gute Unterlage um in die Gänge zu kommen. Das Wetter sah wieder vielversprechend aus. Voller Tatendrang starteten wir unsere heutige Tour direkt am Alpengasthof Moser. Wir marschierten zuerst durch das Wildental am Wildenbach. An einem Wasserfall ging es dann steil nach oben bis zur Wildenalm. Teilweise war es ziemlich vereist und Harscheisen taten gute Dienste. Hier gelangten wir in ein kleines Hochtal bei der hinteren Wildenalpe (1737 m). An der Alm machten wir eine kurze Rast und entschieden bei dem Traumwetter noch einen Gipfel zu besteigen. Schwesi empfahl den Wintergipfel des Elfers. Zuerst marschierten wir im Kessel westwärts. Umgeben waren wir von herrlichen, schneebedeckten Bergen. Wie immer schoss ich Millionen Fotos. Langsam wurde es steiler und der Elfer Vorgipfel wurde sichtbar. Wir folgten den Spuren und mussten immer wieder lawinengefährdete Hänge mit Entlastungsabstand queren. Je steiler es wurde, desto härter wurde der windgepresste Schnee. Hier kosteten die Spitzkehren einiges an Kraft. Aber der Gipfel kam immer näher. Endlich erreichten wir den Elfer mit seinen 2350 Metern. Hier war der Platz ziemlich begrenzt. Jeder suchte sich ein kleines Fleckchen am Gipfelhang, um Brotzeit zu machen und die Traumaussicht zu genießen. So richtig freuen konnte ich mich nicht, wenn ich so den 40 Grad Hang nach unten blickte. Es half nichts, nach unten musste jeder. Irgendwie brachte ich die Skier an meine Füße und rutschte zuerst seitwärts nach unten. So schlimm wie es aussah war es dann doch nicht und wir kamen ganz gut nach unten. Bis wir uns versahen, standen wir auch schon wieder an der Wildenalm. Hier entschieden wir uns nochmals aufzufellen und in Richtung Ochsenscharte aufzusteigen. Unterhalb der Rinne zur Ochsenscharte konnten wir dann zuerst über freie Hänge und dann teilweise durch den Wald abfahren. Durch das Wildental ließen wir die Skier laufen und die letzten Meter bis zum Bergheim Moser trugen wir sie dann. Schon waren wir wieder über 6 Stunden, 16 Kilometer und 1300 Höhenmeter unterwegs. Wir zogen uns kurz um und kehrten noch ein. Die Mägen knurrten und das ließ sich durch eine deftige Brotzeit ändern. Am späten Nachmittag verabschiedeten wir uns und traten die stauträchtige Heimreise an.
Fazit: Kurz gesagt ein perfektes Tourenwochenende, das jedes Bergsteigerherz höherschlagen ließ. Perfektes Wetter, perfekte Touren, fast immer perfekter Schnee, perfekt von Schwesi organisiert und ausgearbeitet, zwei perfekte Gipfel. Macht einfach Lust auf mehr
Anforderung:
Charakter:
Landschaftlich abwechslungsreiche Skitouren, die einiges an Kondition erfordern
Lawinengefahr:
mittel
Ausrüstung:
Tourenskiausrüstung, Lawinensuchgerät, Schaufel, Sonde
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Anreise/Zufahrt:
Aus Deutschland über Oberstdorf in das Kleinwalsertal bis zum Talschluss nach Baad.
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