Informationen zur Tour - Wanderung am Großen Pfahl :
Wenn man auf der B85 von Viechtach aus kommt, dann befindet sich der Wanderparkplatz rechts hinter der Riedbachbrücke und von Cham kommend vor der Brücke auf der linken Seite. Am Beginn des Wanderweges befindet sich eine kleine Hütte mit Informationen zum Pfahl. Es gibt mehrere Wanderwege um den Pfahl. Die kleine Pfahlrunde führt auf 2,5 km durch das Naturschutzgebiet und die Große Pfahlrunde umfasst 4,5 km. Größere Höhenunterschiede gibt es nicht. Auf der Großen Pfahlrunde sind 100 Höhenmeter zu überwinden.
Zu empfehlen ist die Große Pfahlrunde für die man mit Kindern ca. 1 1/2 bis 2 Stunden benötigt. Im Uhrzeigersinn folgt man dem Wanderweg nur 9. Auf Infotafeln und Karten wird der Große Pfahl und Pfahlriegel St. Antoniuspfahl beschrieben und erklärt.
Zuerst wandert man ein Stück durch den Wald, bis man auf eine Freifläche gelangt, wo man rechts die ersten Quarzfelsen bestaunen kann. Eine weitere Infotafel beschreibt die Pflanzen und Tiere am Felsen, wie Eidechsen, Schlangen und Fledermäuse. Brotzeitbänke laden zum Verweilen in der Sonne ein.
Der Weg führt wieder in den Wald hinein. Teilweise über sumpfige Stellen bis zur Abbruchkante des alten Steinbruchs. Dieser ist seit über 50 Jahren außer Betrieb. Immer wieder hat man einen schönen Ausblick über den Steinbruch. Die Kante ist mit einem Holzgeländer gesichert. Hier ist etwas Vorsicht mit kleinen Kindern geboten, damit die Kleinen nicht über das Geländer steigen.
Tipp von den Winkls: Für kurze Wanderungen reicht ein Ultraleichtrucksack* um Brotzeit und Wechselkleidung zu verstauen.
Nach dem Steinbruch gelangt man zu markanten Quarzfelsen, die aus dem niedrigen Gebüsch herausragen. Die Felsen würden zum Klettern einladen, aber aus Naturschutzgründen ist am Großen Pfahl klettern verboten. Der Wanderweg führt direkt an den Felsen vorbei, so dass man das Naturschauspiel hautnah erleben darf.
Immer wieder sieht man auf einem Wanderschild einen Krummsäbel, der den Pandurensteig kennzeichnet. Der Steig ist ein Fernwanderweg von 173 km Länge zwischen Waldmünchen und Passau und führt in mehreren Etappen durch den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald. Der Steig soll an die Route, die die Panduren 1742 durch den Bayerischen Wald bei ihrem Feldzug im Österreichischen Erbfolgekrieg eingeschlagen haben, erinnern.
Die Felsen werden niedriger und verschwinden nach und nach unter der Erde. Kurz darauf gelangt man an den Waldrand. Das Hinweisschild "Country-Restaurant Nashvilla 10 Minuten Fußweg" zeigt nach Norden. Kurz vor dem Restaurant biegt der Wanderweg Nr. 9 nach rechts in den Wald ab und es geht wieder in Richtung Ausgangspunkt zurück.
Wenn man auf dem Wanderweg Nr. 9 an der Ostseite des Pfahls wandert, gelangt man auf eher unspektakulären Pfaden durch den Wald zum Ausgangspunkt. Idealerweise hält man sich auf dem Rückweg mehr rechts. Dies ist leider etwas undurchsichtig gekennzeichnet. Auf diesem Weg befindet sich die ehemalige Verladestation. Das Schienensystem und einige Loren sind noch erhalten. informationstafeln geben Einblick in die Zeit von Früher.
In der Nähe befindet sich auch der Viechtacher Waldkindergarten, der in einer alten Schmiede seine Heimat gefunden hat. Auch eine alte Bremsstation für die Loren kann man noch bestaunen. Der Weg führt an der Ostseite des Steinbruchs vorbei, der wie schon auf der Westseite mit einem Holzgeländer gesichert ist. Am Ende gelangt man dann wieder zur kleinen Informationshütte und dann zum Parkplatz.
Leichter Wanderweg ohne nennenswerte Steigungen. Ideal wenn man mit Kindern unterwegs ist. Passendes Schuhwerk für unbefestigte Wanderwege versteht sich von selbst.
Nicht Rollstuhl oder kinderwagentauglich.
Tipp: Der Weg ist ideal um mit kleineren Kindern in einer Kindertrage* zu wandern.
Tourdatum: 27.02.2022
Tourpartner: Emma, Timi, Brigitte und die Fuchsn`n
Wetter: Sonne 5 Grad
Seit langem gab es wieder ein Treffen mit unseren Freunden, den Fuchs`n. Natürlich wollten wir auch eine kleine Wandertour zusammen unternehmen. Unser Ziel war der Große Pfahl in Viechtach. Zum letzten Mal war ich als kleiner Junge mit meinen Eltern dort wandern. Deshalb wollte ich schon lange diese Lücke schließen. Der Parkplatz war überfüllt, aber unsere beiden Autos quetschten wir noch zwischen die vielen anderen Gefährte.
Die Kinder hatten großen Spaß und wanderten fleißig auf der Großen Pfahlrunde. Kraxelnd, springend und laufend kamen wir vorwärts. In der Sonne war es angenehm warm, aber im Wald an der Ostseite des Pfahls wehte ein eisiger Wind. Zusammen lasen wir die interessanten Informationstafeln. Wir hatten bei der Runde viel Spaß und die anschließende Einkehr in der Viechtacher Pizzeria Mille Gradi war sicherlich verdient.
Der Pfahl ist ein 150 km langer Quarzgang, der sich durch den nordöstlichen Bayerischen Wald zieht. Geomorphologisch gesehen stellt er einen Härtlingszug dar, der erst durch Verwitterung und Erosion über Jahrmillionen herauspräpariert wurde.
Der Pfahl besteht aus Quarz, welcher sich als hydrothermale Gangbildung vor etwa 275 Millionen Jahren in die bereits vorhandene Bruchstruktur absetzte. Der Pfahl als Störung war wahrscheinlich mehrfach aktiv. Da das Pfahlgestein härter als das umgebende Gestein ist, wurde es bei der Erosion mauerartig herauspräpariert.
Im Nordwesten beginnt der Pfahl in der Oberpfalz südöstlich Schwarzenfelds, passiert das Stadtgebiet Chams südwestlich und führt nach Südosten über Viechtach, Regen, Grafenau und Freyung bis ins oberösterreichische Mühlviertel. Der Quarz tritt nur an wenigen Stellen an die Oberfläche (südöstlich von Freyung nicht mehr); ansonsten ist der Pfahl nur als Höhenzug erkennbar. In Weißenstein bei Regen erreicht er 758 m über dem Meeresspiegel.
Die hoch aufragende Felsmauer bei Viechtach ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als geowissenschaftlich wertvolles Geotop ausgewiesen. Die Felsmauer aus Pfahlquarz ist eine der markantesten Formen am gesamten Pfahl. Westlich davon liegt ein ehemaliger Steinbruch, in dem Pfahlquarz abgebaut wurde. Ein Lehrpfad beschreibt die Besonderheiten der Region. Das Geotop wurde mit dem Gütesiegel "Bayerns 100 schönste Geotope" ausgezeichnet und wird vor Ort mit einer Infotafel erläutert.
Klettern ist aus Umweltschutzgründen am Großen Pfahl verboten, aber am Kleinen Pfahl gibt es Kletterrouten.
Naturpark Bayerischer Wald - Der Große Pfahl