Quelle Wikipedia - Reit im Winkl ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und ein Wintersport- und Höhenluftkurort. Die Gemeinde liegt im Chiemgau, südlich des Chiemsees, und ist mit 696 m die höchstgelegene Gemeinde im Landkreis Traunstein. Die Gemeinde liegt im Chiemgau, südlich des Chiemsees, und ist mit 696 m die höchstgelegene Gemeinde im Landkreis Traunstein. Der Ort in dem Kaiserwinkl genannten nördlichen Abschnitt des Leukentales ist im Süden, Osten und Norden von schützenden Randbergen umgeben und nur nach Westen zum Inntal hin offen. Die sich dort stauenden Wolken führen in Verbindung mit den für Bergtäler typischen Kaltluftseen im Winter zu häufigem Schneefall, so dass der Ort wegen seiner schneesicheren Lage auch als „Schneeloch“ bekannt ist. Im Vergleich mit anderen Wintersportgebieten, die auf ähnlicher Höhe liegen (700 m ü. NN), fällt hier viel Schnee und er bleibt auch mit am längsten liegen. Die Gemeinde gehört geologisch zu den Nördlichen Kalkalpen. Die Berge um den Ort sind Teil der Chiemgauer und somit der Bayerischen Alpen. Die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist das Dürrnbachhorn. Reit im Winkl soll von den Herren von Neuburg-Falkenstein gegründet und erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1160 genannt sein, wobei nach heutigem Stand der Forschung eine Ersterwähnung als „St. Pankraz am Eck“ um 1215 angenommen wird.
Historisch: Der Ort änderte mehrmals seinen Namen, wobei der Bezug zum Winkel oder zur Entstehung durch Rodung immer bestehen blieb. Er gehörte seit 1275 zum Pflegegericht Marquartstein, Rentamt Burghausen im Herzogtum (später Kurfürstentum) Bayern und kirchenrechtlich zum Bistum Chiemsee. Im Jahre 1505 wurde Reit im Winkl infolge des Landshuter Erbfolgekriegs als Grenzort zu Tirol festgelegt, die benachbarten, zuvor zu Bayern gehörenden Gerichte Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg wurden Tirol zugeschlagen. Reit im Winkl blieb von den kriegerischen Handlungen des Dreißigjährigen Krieges verschont, jedoch wurde durch herumziehende Personen die Pest ins Dorf gebracht. An dieses Ereignis erinnern drei damals gestiftete Pestsäulen. 1738 wurde in Reit im Winkl eine Volksschule in der Stube des Müllerbauern eingerichtet, die jedoch aufgrund des Einsatzes der Kinder bei den oft harten landwirtschaftlichen Arbeiten, der strengen Winter und des Desinteresses der Eltern anfangs wenig frequentiert wurde. Im Jahre 1805 erfolgte, nach der 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss festgelegten Säkularisation, die Gründung der Pfarrei Reit im Winkl. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Von Kriegshandlungen blieb Reit im Winkl im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont, lediglich in den letzten Kriegstagen zwischen dem 5. und 7. Mai 1945 gab es Gefechte in Seegatterl, am 8. Mai wurde der Ort an die Amerikaner übergeben, nachdem wenige Tage zuvor schon Amerikaner (sie hielten Reit im Winkl für Reith bei Kitzbühel) im Ort gewesen waren. Nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes, dem Einmarsch der US-Amerikaner und der Neugründung des Freistaates Bayern blieb die Gemeinde Reit im Winkl identisch mit der Vorkriegsgemeinde. Die Einwohnerzahlen blieben wegen der nur kurzfristigen Einquartierungen eines Großteils der dem Ort zugewiesenen Heimatvertriebenen relativ konstant.