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Kurzinfo:
Region: |
Kaisergebirge |
Tourenart: |
Bergtour |
Erreichte Gipfel: |
Pyramidenspitze 1997 m |
Dauer: |
Parkplatz Eichelwang (Ebbs) - Vorderkaiserfeldenhütte 2 Stunden |
Talort Höhe: |
490 Hm |
Höhenunterschied: |
Pyramidenspitze 1700 HM |
Lage: |
Südseite |
Beste Jahreszeit: |
ganzjährig (Winter eventuell mit Schneeschuhen) |
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Tourenbericht September 2015 von Winkl:
Den Vormittag nutzte ich, um mit meiner kleinen Maus eine Spieleinheit einzulegen um dann nach Grassau zu fahren, wo meine Eltern in der Ferienwohnung waren. Hier lud ich meinen Papi ins Auto und weiter ging es dann bei Traumwetter nach Ebbs bei Kufstein. Hier parkten wir am übervollen, gebührenpflichtigen Parkplatz für das Kaisertal. Vollgepackt stiegen wir zuerst steil einen treppenartigen Weg, der dann etwas flacher wurde nach oben. Immer wieder hatten wir einen herrlichen Ausblick auf Kufstein und die umliegenden Berge. Nach ca. Stunden bog links, ein steiler Weg nach oben ab, der uns meistens durch den Wald in ca. 1 Stunde bis zur Ritzaualm auf knapp über 1100 m führte. Hier hatten wir die Nordabstürze des Wilden Kaisers direkt vor uns. Nach weiteren 30 Minuten erreichten wir dann die auf 1388 m gelegene Alpenvereinshütte, die Vorderkaiserfeldenhütte, was auch unser heutiges Ziel war. Für meinen Papa war es die erste Hüttenübernachtung in den Bergen. Wir genossen die Abendsonne bei einer Radler und leckerem Essen. Um ca. halb 8 ging dann auch schon die Sonne hinter den Bergen unter und wir suchten uns einen Platz in der gemütlichen Gaststube. Die Hütte war gerammelt voll. Wir waren in einem 36 er Lager untergebracht, was natürlich für eine erste Übernachtung gleich mal der Extremfall war. Es war nieder und eng, so dass wir uns nur gebückt bis zu unseren Schlafplätzen vorkämpfen konnten. Die Nacht war fest in der Hand der Schnarcher und wir waren froh als es dreiviertel 6 wurde und wir aufstehen konnten.
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Start der Tour um 7 Uhr:
Etwas unausgeschlafen saßen wir als erste bei Frühstücksbuffet. Es gab von Müsli über Eier, Marmelade, Wurst, Käse, Obst so ziemlich alles was das Bergsteigerherz so begehrte. Mit vollem Bauch starteten wir auch schon um kurz vor 7 unsere Tour. Es war schon relativ hell, aber die Sonne hatte es noch nicht über die Berge geschafft. Wir stiegen ein paar Meter von der Hütte wieder ab um auf den Wanderweg zur Pyramidenspitze zu gelangen. Zuerst ging es relativ eben bis zur unbewirtschafteten Hinterkaiserfeldenalm, von wo uns ein kleiner Pfad steil nach oben führte. Dieser Weg durch die Steingrube führt nach einiger Zeit ganz nah an die imposante Westwand der Steingrubenschneid heran. Zuerst mussten wir ein kurzes Geröllfeld überqueren um dann an der Westwand empor zu steigen, bis wir auf ca. 1800 m einen Grat erreichten, von wo wir die Pyramidenspitze rechts von uns erkennen konnten. Die Aussicht auf die Alpen war herrlich. Wir hatten die Zillertaler, Stubaier und natürlich direkt vor uns die Chiemgauer im Blick. Über eine kurze Drahtseilgesicherte Stelle kamen wir unserem Ziel immer näher. Nach 2 Stunden Gehzeit mit 700 Höhenmetern standen wir auch schon auf der 1997 m hohen Pyramidenspitze, der zweithöchsten Erhebung im Zahmen Kaiser. Der Rundumblick war gigantisch. Im Norden lag uns der Walchsee zu Füßen, dahinter der Geigelstein, Spitzstein, Hochplatte, Hochgern, Hochfelln, Kampenwand und im Süden der Wilde Kaiser und dahinter die Ostalpen. Als einzige um 9 Uhr früh auf dem Gipfel konnten Papi und ich die Ruhe der Berge ausgiebig genießen. Erst nach einer dreiviertel Stunden stiegen wir wieder auf dem gleichen Weg bis zu einer Abzweigung ab. Hier wählten wir die Route durch Latschengelände auf einem Hochplateau. Immer wieder ging es auf einem Höhenweg auf und ab bis wir das Petersköpfl (1745m) erreichten. Im Gegensatz zum Latschenweg hatten wir auf dem Gipfel einen herrlichen Rundumblick. Von hier stiegen wir in eine Scharte ab. Ein kurzer Steig führte uns auf den dritten Gipfel, die Naunspitze (1633m) Hier verweilten wir noch eine Weile, bevor wir vorbei an der Vorderkaiserfeldenhütte bis zur Ritzaualm abstiegen. Hier genehmigten wir uns eine Kleinigkeit zum Essen und eine Radler, bevor wir dann ins Tal weiterwanderten. Insgesamt mussten wir gestern und heute 1700 Hm im Auf-und Abstieg in knapp 8 Stunden reine Gehzeit überwinden. Am frühen Nachmittag lieferte ich Papi unbeschadet wieder bei meiner Mami in Grassau ab und ich machte mich auf den Nachhauseweg zu meinen Mädels.
Fazit: Herrliche Zweitages Vater-Sohn Tour am Zahmen Kaiser mit Besteigung der Pyramidenspitze (1977m), Petersköpfl (1745m) und Naunspitze (1633m) bei Traumwetter und Übernachtung in der Vorderkaiserfeldenhütte!
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Anforderung:
Charakter: Bis zur Vorderkaiserfeldenhütte Forststraße, danach schmaler Wanderweg, der meist durch steiniges Latschengelände führt. Es gibt eine drahtseilgesicherte Stelle (siehe Foto), die aber für trittsichere Bergwanderer keine Schwierigkeit darstellt.
Ausrüstung:
normale Wanderausrüstung
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Anreise/Zufahrt:
Autobahn München - Innsbruck, Ausfahrt Oberaudorf und Richtung Niederndorf/Ebbs. In Niederndorf rechts Richtung Kufstein und nach Ebbs links nach Sparchen zum Kaiseraufstieg (ausgeschildert) abbiegen und am großen Wanderparkplatz das Auto abstellen.
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Info:
Die Pyramidenspitze ist nach der weitgehend unbekannten, 2.002 Meter hohen Vorderen Kesselschneid zwar nur der zweithöchste Gipfel im Zahmen Kaiser, jedoch sein bekanntester und am häufigsten bestiegener. Nach Süden und Westen erstreckt sich von der Pyramidenspitze ein verkarstetes, latschenbewachsenes Hochplateau, das teils schrofig ins Kaisertal abfällt und einen langen Grat mit mehreren Gipfeln bis nach Kufstein entsendet. Nach Norden schließt sich durch eine Scharte getrennt die Jovenspitze an. Nach Nordwesten fällt die Pyramidenspitze schroffig steil über das Eggersgrinn ab, nach Nordosten bricht sie mit Felsabstürzen ins Winkelkar ab.
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Einkehrmöglichkeit:
Veitenhof (709 m), privat, Tel. +43 (0)5372/63415, ganzjährig geöffnet
Ritzaualm (1161 m), privat, Tel. +43 (0)5372/63624, Montag Ruhetag. Anfang November bis Anfang Dezember und Ende März Betriebsurlaub.
Vorderkaiserfeldenhütte (1388 m), DAV Sektion Oberland, Tel.: +43 (0)5372/63482, ganzjährig geöffnet, von Ende November bis Ende Dezember geschlossen und von Januar bis Mai am Dienstag Ruhetag.
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