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18.10: Fahrt über den Bodensee bis zum Lago d`Orta

Am Bodensee :-)

Am Bodensee :-)

Ich suche Herausforderungen und ich fand wieder eine passende für mich :-) Um mich im nächsten Jahr für den 170 km 10000 Hm Ultratrail Mont Blanc bewerben zu können, benötige ich noch 6 Qualifikationspunkte in diesem Jahr. Insgesamt habe ich dann 15 Punkte in 3 Rennen innerhalb 2 Jahren. Die fehlenden Punkte will ich beim Lago d`Ort Ultratrail in Italien auf der 120 km 7300 Hm Strecke erreichen. Damit sich die Reise nach Italien auch rentiert, wollen wir im Anschluß noch 2 Wochen Urlaub machen :-)
Reisetag: Brigitte hatte in der Früh noch einen Termin, ich packte unsere Sachen in das Auto und Emma war bei Opa und Omi, wo wir uns dann trafen. Die Reise konnte beginnen. Unser erstes Ziel war Lindau am Bodensee, was wir auch schon kurz nach Mittag erreichten. Wir schlenderten auf der Lindau Insel, aßen zu Mittag, natürlich gab es auch ein leckeres Eis in der Sonne und ganz klar fanden wir auch einen schönen Spielplatz für Emma :-)
Die Weiterreise führte uns durch die Schweiz, vorbei am Luganer See bis zum Lago d`Orta. Mittlerweile war es schon fast 21 Uhr und stockfinster. Unser Navi führte uns durch kleine Gassen und Straßen bis zu unserem Ziel Vacciago an der Südostküste des Sees. Hier bezogen wir unsere gemütliche Ferienwohnung Il Bosso del Lago. Wir hatten eine kleine Dachgeschosswohnung mit Balkon und schönem Garten. Sogar einen kleinen Pool gab es, aber auch in Italien war der Herbst eingezogen und die Temperaturen lagen knapp unter 20 Grad. Eher kein Poolwetter, aber traumhaftes Ultratrailwetter :-)

19.10: Morgentraillauf

Wir lagen lange im Bett und erst um 8 Uhr hüpften wir aus den Federn. Ich startete gleich zu einem kurzen Traillauf und um die Umgebung zu erkunden. Gestern Abend war es ja schon finster und heute sah das kleine verträumte Bergdörfchen oberhalb des Lago d`Orta ganz anders aus. Die Sonne kämpfte sich durch den leichten Nebel und die Herbstfärbung der Bäume verbreitete eine angenehme Stimmung. Schön war es durch die Gassen und kleinen Trails zu laufen. Ich kaufte auf dem Rückweg im kleinen Dorfladen Semmeln, Milch und Wurst ein. Brigitte zauberte ein leckeres Frühstück. So konnte der Tag beginnen :-) Im Garten spielten wir verstecken und ich schnitzte Emma einen Wanderstock für die nächste Besteigung eines Gipfels :-)

Lago d`Orta Rundfahrt:

Anscheinend machte unser Versteckspiel Emma so müde, das sie im Auto gleich einschlief. Wir fuhren nach Süden um zur Westseite des Sees zu gelangen. Wir fuhren ein paar gemütliche, typisch italienische Dörfchen an, die ich am Samstag beim Ultralauf durchqueren werde. Hier wollen mich dann meine Mäuse erwarten und anfeuern :-) Unser Ziel war dann an der Seenordseite die Stadt Omegna. Emma war noch etwas verschlafen, aber als wir einen Spielplatz fanden, war unsere kleine Maus Feuer und Flamme. Wir schlenderten am See und durch die Gassen und aßen Nudeln in einem kleinen Restaurant. Auch heute durfte ein leckeres Eis nicht fehlen :-) Zurück in der Unterkunft hielten Emma und ich noch die Füße ins eiskalte Poolwasser, bevor wir doch lieber die heiße Dusche genossen. Dannach bastelten und spielten wir zusammen. Emma durfte dann noch einen Micky Maus Film ansehen bevor es ins Bettchen ging...

20.10: Erkundungsspaziergang am Morgen

Den Morgen vor dem großen Lauf ließen wir etwas gemütlicher angehen. Wir marschierten durch die romantischen Gassen von Vacciago. Emma und ich liefen in Richtung Lago d`Orta durch die am Boden liegenden Blätter. Rauf durfte ich die kleine Maus wieder auf der Schulter tragen :-) Im Dorfladen kauften wir noch eine Kleinigkeit für die Brotzeit ein...

20/21/22.10: Lago d`Orta Ultra 120 km 7300 Hm

Ich liebe Herausforderungen und ich liebe es an Grenzen zu gehen. Mir war klar als ich mich für den Lago d`Orta Ultra anmeldete, das ich eher Grenzen überschreiten müsste um dieses weitere Abenteuer bestehen zu können. Ihr werdet lachen, ich mache dies um ein noch viel größeres Abenteuer im nächsten Jahr bestehen und meine Grenzen noch mehr überschreiten zu können :-) Aber eines nach dem anderen. Wenn ich den Lago d`Orta Ultra mit 120 km und 7300 Hm ins Ziel bringe, dann habe ich genügend Punkte bei der International Trailrunning Association um mich für den ultimativsten Traillauf der Welt zu bewerben. Die Umrundung des Mont Blanc mit 170 km und 10000 Höhenmetern. Der spinnt doch, werden sich viele denken und ihr habt recht :-) Aber genau diesere Spinnerei ist mein Leben und es ist genau das was mir Spaß macht... So nun zum Lago d`Orta Ultratrail. Am Nachmittag holten wir die Startunterlagen in Omegna am Nordende des Sees. Wie immer liefen natürlich schon mehr "Verrückte" durch das Expo Gelände :-) Später versuchte ich noch eine Stunde zu schlafen, da ja in der Nacht nicht viel mit Schlaf drin war.

Start in Omegna Freitag um 23 Uhr:

Da muss ich laufen :-)

Da muss ich laufen :-)

Um 20 Uhr lieferten mich dann meine Mädels beim Start ab. Ich kaufte mir noch etwas zu trinken und las ein Buch um mir die Zeit bis zum Start todzuschlagen. Endlich war es so weit. 300 Ultraläufer der 120 km Strecke warteten auf den Startschuß, wo nur 209 im Ziel ankommen werden. Startschuß und wie immer wird rausgeballert. Ich natürlich an vorderster Front. Es ging durch die Gassen von Omegna und relativ schnell einen Singletrail 1200 Höhenmeter innerhalb 6 km nach oben bis Mottarone. Die Stirnlampen schlängelten sich durch die Nacht. Mir ging es super und als 50. von 300 erreichte ich den höchsten Punkt. Klar konnte ich nicht mit den jungen Wilden und Bergspezialisten mithalten, aber Ziel war ein Platz im ersten Drittel. Schnell ging es auch wieder nach unten. Hauptsächlich auf Forstwegen, die mit großen Steinen gespickt waren. Nicht einfach zu laufen, aber trotzdem versuchte ich an einem Bergabspezialisten dran zu bleiben. Wir schossen mit einem 4 er Schnitt nach unten und auf einmal machte es Päng. Ich stolperte warum auch immer. Es ging so schnell. Ich flog nach vorne, versuchte abzurollen und fiel mit Knie, Hüfte und Ellbogen auf die Steine. Ich rappelte mich auf und suchte meine Stöcke, die in den Büschen lagen. Nun hieß es Bestandsaufnahme. Meine Hüfte schmerzte, das Knie blutete an mehreren Stellen und schwoll dick an. Der blutende Ellbogen war vernachlässigbar. Ich versuchte zu laufen, bzw. humpelte, was nur unter starken Schmerzen möglich war und dies würde ab diesem 13 Kilometer bis zum Ziel so bleiben. Scheiße, scheiße und nochmals Scheiße. Muss ich jetzt schon aussteigen. Aus der Traum vom Mont Blanc Ultra? Ich humpelte weiter. Es wurde nicht besser, auch wenn ich mich noch so bemühte. Was tun? Ich quälte mich zur nächsten Verpflegungsstelle. Die Trails waren anspruchsvoll. Bergauf sehr steil und extrem steinig und bergab noch steiler und noch steiniger. Alles schwer zu laufen und mit Verletzung noch schwieriger. Nach 31 Kilometern erreichte ich wieder den Ausgangspunkt, von wo wir nach Westen geleitet wurden. Wieder 1000 Höhenmeter im Anstieg. Langsam wurde es hell und ich konnte die "Hirnbirn" ausschalten. Bei Kilometer 49 zeigte meine Uhr 7 Stunden 49 Minuten. Krass war ich langsam. Die Schmerzen im Knie, vor allem bergab, wurden immer schlimmer. Ich kämpfte und wie ich kämpfte. Ich dachte immer öfter ans Austeigen. Mein Ziel war bis zu Kilometer 74,5 zu kommen, da dort zum ersten Mal meine Mädels warten würden und dort würde ich dann das Rennen beenden. Aber die Kilometer zogen sich ins unendliche. Teilweise benötigte ich bergauf unfassbar langsame 30 Minuten für einen Kilometer. Das war zermürbend und deprimierend.

Bei meinen Mädels nach 74 Kilometern:

Nach 74,3 km, knapp über 5000 Höhenmetern und 16 ewig langen Stunden erreichte ich endlich Arola und somit auch meine Mädels. Ich war physisch, wie auch psychisch an Grenzen angelangt, wie ich sie bisher noch nicht kannte. Als mir Emma entgegen lief kamen mir die Tränen. Ja war ich kaputt und ich wollte nur noch aussteigen und mit meinen Mädels nach Hause fahren. Brigitte meinte ich solle zuerst mal etwas an der Verpflegungsstelle essen und Emma meinte ihr Papa wäre Superman. Meine Gedanken kreisten. Sollte ich aufgeben oder weitere 46 Kilometer quälen? Es gibt Tage an denen die Vernunft siegt und man aussteigen sollte. Aber heute war kein Tag der Vernunft. Ich fasste mich wieder und entschloss diesen Scheiß zu Ende zu bringen. Aber den Mont Blanc werde ich sicher nicht machen, selbst wenn ich hier ins Ziel komme und meine Punkte habe... Nach einem Küsschen begab ich mich wieder auf die Strecke. Der Anlaufschmerz war der Schlimmste. Weiß gar nicht so genau was mehr schmerzte, das Knie, die Achillessehne in beiden Füßen, die sich ebenfalls bemerkbar machte, die Hüfte oder auch der Ellbogen :-) Ich lief, Betonung liegt auf lief, einen Bach ziemlich eben entlang, als mich ein Ultraläufer von der 58 km Strecke überholte. Es waren ja 5 verschiedene Strecken möglich, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten starteten. Auf jeden Fall stieg mir Zigarettenrauch ins Gesicht. Der 58 km Läufer, der in der Platzierung aktuell richtig weit vorne lag, hatte eine Kippe im Mund und überholte mich. Ich lief mit einer 4:30 Pace... Er hielt dann kurz an um die Zigarette am Boden auszumachen. Er meinte in gebrochenem Englisch, das Zigaretten gut für die Kondition wären und dann gab er Gas und ich blickte hinterher, wie er in der nächsten Kurve verschwand. Mache ich was falsch? :-) Auf jeden Fall kämpfte ich mich mutterseelenalleine die nächste Steigung nach oben.

Endlich im Ziel nach 120 km 7300 Hm 16 h 56 min

Wieder zu steil zu laufen, genau richtig um meine Füße und auch den Rest von mir weiter zu vernichten. Die Mädels wollten mich bei Kilometer 94 wieder abfangen. Ich brauchte für die knapp 20 Kilometer 3 1/2 Stunden. Ich war nur am Kämpfen und hadern. Aber nun war es zu spät zum Aufgeben. Ich litt schon zu lange um auszusteigen. Kurz vor Grassona traf ich wieder auf Emma und Brigitte. Irgendwie hatte ich mein psychisches Tief überwunden. Physisch konnte ich nichts mehr überwinden. Es tat einfach alles weh, vor allem immer mehr mein stark geschwollenes Knie. Meine beiden Mädels gaben mir nochmals Auftrieb und ich lief weiter in die einsetzende Dunkelheit. Fighten war angesagt. Immer wieder unterhielt ich mich mit Leidensgenossen. Die Kilometer fielen, aber extrem langsam. Endlich, der letzte Uphill. 500 Höhenmeter. Zuerst eine steile Straße, dann ein Singletrail. immer wieder musste ich stehen bleiben. Ich kam mir vor wie ein Bergsteiger in der Todeszone am Mont Everest. Vom Gefühl her, war ich in der Todeszone :-) Für die letzten 14 Kilometer benötigte ich fast 4 Stunden. Endlich ging es bergab, aber auch das zog sich. Laufen war ja dank den schwierigen Trails und dem lädiertem Knie so gut wie gar nicht möglich. Endlich spuckten mich die Trails in Omegna aus. Zefix noch 4 Kilometer Straße. Ich versuchte zu laufen, was auch gelang, wenn es auch nur ein 7 er Schnitt war. Besser als nix. Man glaubte es kaum, aber ich konnte sogar noch 2 Ultraläufer überholen. Das Ziel war nah und um 1 Uhr 56 und 6 Sekunden lief ich über die lange ersehnte Ziellinie als 108 von 209 Finishern. Ich war insgesamt 26 Stunden 56 Minuten und 6 Sekunden unterwegs und hatte seit 45 Stunden nicht mehr geschlafen, dafür war ich Stolz wie Oskar diesen Lauf durchgezogen zu haben. Alle die Strapazen waren vergessen, na gut vergessen konnte ich nicht, weil mir alles weh tat :-) Mit meiner Siegermedallie bewaffnet ging ich zum Duschen. Die heiße Dusche war Gold wert. Da ich kein Taxi bekam, musste ich Brigitte anrufen, die mich um halb 4 Uhr morgens mit Emma abholen kam. Danke Mädels. Ihr seid einfach die Besten :-)

Zielfoto und lädiertes Knie :-)

Fazit:

Wieder konnte ich eine Herausforderung meistern. Diese aber nur durch extremen Kampf und Willensstärke. Die Veranstaltung war super organisiert, aber trotzdem werde ich hier nicht mehr antreten. Liegt ganz klar daran, das die Trails keinen Spaß machten. Zu steil nach oben, zu steil nach unten und viel zu steinig. Das war ganz und gar nicht mein Terrain. Landschaftlich aber ist die Orta Gegend ein Traum... Könnt ihr euch noch an einen Satz weiter oben erinnern, wo ich erwähnte nicht beim Mont Blanc zu starten? Vergesst diesen Satz, jetzt bin ich ja im Ziel trotz aller Strapazen. Ganz klar ich werde mich für den UTMB 2018 auf der 170 Kilometer 10000 Höhenmeter Strecke bewerben :-)

Ergebnisliste:

22.10: Besuch auf der Isola Bella

Highway to Hell :-)

Highway to Hell :-)

Tja was soll man sagen nach dem Day After :-) Schlafen konnte ich nicht so wirklich, da alles schmerzte. Obwohl ich 45 Stunden lang wach war, schlief ich nur knappe 5 Stunden. Viel bewegen konnte ich mich nicht. Die Treppe kam ich nur mit großer Überwindung runter wie rauf. Am späten Nachmittag fuhren wir an den Lago Maggiore und setzten dort auf die Isola Bella mit dem Boot über. Hier besuchten wir eine Freundin von Brigitte, die sich hier schon vor Jahren niedergelassen hatte. Michi, ihr Mann Stefano und ihre Tochter Sophia betreiben auf der Insel ein kleines Rockcafe. Für mich der Traum. Überall hängen Bilder von meinen Helden der Rockmusik, Gitarren und im Hintergrund natürlich ein cooler Sound. Wir blieben zum Abendessen und unterhielten uns super mit der netten Familie. In der Nacht brachten sie uns mit einem kleinen Boot ans Ufer, wo wir uns verabschiedeten :-)

23.10: Stadtbesichtigung Bergamo

Nach dem Aufstehen und Frühstücken packten wir langsam unsere Sachen ins Auto. Wir wollen wieder weiter ziehen. Unser nächstes Ziel ist Lazise am Gardasee. Auf dem Weg dorthin wollten wir noch die mittelalterliche Stadt Bergamo besichtigen. Langsam konnte ich auch wieder einigermaßen gehen. Nicht schmerzfrei, aber ich kam vorwärts :-) Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir auch schon Bergamo, was etwa 50 Kilometer nordöstlich von Mailand am Fuß der Alpen an der Grenze zur Po-Ebene liegt und ca. 120.000 Einwohner hat. Wir parkten zentral aßen erst eine Kleinigkeit in einem Restaurant. Ober- und Unterstadt sind durch den Viale Vittorio Emanuele sowie seit 1887 durch eine Standseilbahn verbunden, mit der wir nach oben fuhren.

Stadtplan Bergamo:

Die Oberstadt, Città Alta (ital. città = Stadt, alta = hoch), die heute ganz unter Denkmalschutz steht, zieht sich wie ein Amphitheater an einer Anhöhe empor und ist vollständig mit einer fünf Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Die heutigen Mauern stammen aus dem 16. Jahrhundert und beinhalten mehrere Bastionen. Das Zentrum der historischen Oberstadt ist die Piazza Vecchia, an der das mittelalterliche Rathaus Palazzo della Ragione mit dem Stadtturm Torre Civica steht. Dahinter, auf der Piazza del Duomo, dem Domplatz, steht links der Dom von Bergamo Duomo di Bergamo, die Cattedrale di Sant'Alessandro Martire, (ursprünglich von Filarete erbaut, ab dem 15. Jahrhundert mehrfach umgebaut) mit Kuppel und klassizistischer Fassade.

Wie marschierten durch die Gassen und Plätze. Kauften uns ein Eis in der Sonne. Auch in einem Gummibärleladen schlugen wir zu :-) Am späten Nachmittag fuhren wir dann mit der Standseilbahn wieder nach unten und machten uns auf die Reise zum Gardasee, den wir 1 Stunde später auch schon erreichten. Wir bezogen unser super schönes Apartment in der 4 Sterne Residence La Margherita in Lazise. Bei 100 Euro für 2 Nächte braucht man sich nicht beschweren :-) Am Abend kochte Brigitte etwas leckeres und Emma durfte Dumbo den Film ansehen...

24.10: Gemütlicher Tag in Lazise

Erst um 8 Uhr bewegten wir uns an den Federn. Langsam holte ich meinen Schlaf nach. Nach dem Frühstück machten wir den Spielplatz des Hotels unsicher. Das Wetter war traumhaft, nur Sonne und blauer Himmel :-) Später marschierten wir in die Altstadt von Lazise. Auch hier fand sich ein Spielplatz. Emma spielte und wir legten eine kleine Stretch und Stabi Einheit ein.
Die Burg wurde gegen Ende des 9. Jahrhunderts zur Verteidigung gegen die Hunnenplage erbaut. Mehrere Umbauten sowie zusätzliche Festigungswerke folgten. Die Scaliger-Burg zählt zu den besterhaltenen Festungsanlagen am Gardasee. Charakteristisch ist der viereckige Grundriss des sechstürmigen Scaligerkastells. Neben seinen fünf etwas kleineren Türmen besteht es aus einem mächtigen Hauptturm, dem (mastio). Der Burgkomplex befindet sich im Park der Villa Bernini. Wir schlenderten durch die schönen und gemütlichen Gassen der Burg und am Ufer des Gardasees. Ein Traum hier :-)
In einer Snackbar kauften wir uns Bruschetta und alkoholfreies Weißbier. Am Nachmittag schlief Emma eine Runde und ich konnte mich meinem Reisebericht widmen.

Am Abend gingen wir in ein gemütliches Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft. Da die Tage immer kürzer werden, mussten wir im Dunkeln mit Stirnlampe ausrücken...

25.10: Parco Natura Viva - Tierpark

Heute kämpften wir uns wieder um 8 Uhr aus den Federn :-) Die Mädels starteten zu Fuß bzw. mit dem Laufrad in Richtung Lidl um Frühstück einzukaufen. Drei Tage nach meinem 120 km Ultralauf startete ich zu einem kleinen Morgenlauf mit Lauf ABC. Es ging so lala. Die Achillessehne an beiden Füßen schmerzte die ersten Minuten und auch mein lädiertes Knie fühlte sich nicht optimal an. Aber eine halbe Stunde brachte ich dann doch irgendwie zusammen. Nach dem Frühstück fuhren wir dann in den 6 Kilometer entfernten Tier und Safaripark "Parco Natura Viva". Zuerst gingen wir durch den Tierpark. Dieser ist liebevoll und großzügig angelegt. Wir waren sehr positiv überrascht. Emma war begeistert von den vielen Tieren. Irgendwann schlief die kleine Maus aber in der Kraxn ein :-)

Nach einer Brotzeit im Tierparkimbiss marschierten wir zum Ausgang, um noch rechtzeitig in den Safaripark mit dem Auto einfahren zu können. Der Eintritt kostete für beide Parks zusammen 20 Euro pro Person und Emma 15 Euro. Aber im Nachinein war es das wert. Die Fahrt mit dem eigenen Auto, vorbei an Zebras, Löwen und Giraffen, die einen riesigen Auslauf haben, beeindruckte uns positiv...

Zurück in der Unterkunft, wollten wir doch noch den Pool testen. Die Sonne schien herrlich, aber die Umgebungstemperatur lag bei 18 Grad. Ein kleiner Whirlpool hatte 23 Grad. In den wagten Emma und ich uns. In den großen Pool badeten ein paar hartgesottene. Natürlich wollte ich dies auch testen. Aber ich schaffte nur eine Bahn, da mir der Kopf einfrierte in dem 16 Grad eisigem Wasser :-) Da war die heiße Dusche im Anschluss so richtig willkommen...

26.10: Wanderung auf den La Rocca 291 m

Es geht los :-)

Es geht los :-)

Auch heute kamen wir erst spät in die Gänge. Aber Entspannung muss auch mal sein. Aber nicht zu viel :-) Deshalb fuhren wir nach dem Frühstück nach Garda, wo wir die Wanderung auf den La Rocca starten wollten. Bei der Kirche in Garda biegt man nach Nordosten in die Via S. Bernardo ab. Hier findet man nach ca. 200 m einen Parkplatz rechts der Straße.
Route: Man folgt dem Wegweiser "La Rocca" an der Gabelung (Via San Bernardo/Via degli Alpini) und geht über die asphaltierte Via degli Alpini hinauf; bei einer Straßengabelung rechts weiter, empor zum Bildstock Madonna del Pign. Man bleibt auf der Straße und wandert an mondänen Villen vorbei zum Waldrand. Hier scharf links auf den von üppiger Vegetation umwucherten Waldweg. Teilweise über einen Treppensteig geht es meist steil empor zu einem Sattel mit Mehrfachverzweigung und Rastplatz. Hier rechts auf teilweise felsigem, teilweise schottrigem Weg auf die große, freie Ebene am Gipfel. Gegen den Uhrzeigersinn verläuft der Pfad nahe dem Abbruch um die Wiese herum. Dabei hat man von Norden über Westen nach Süden großartige Ausblicke auf See, Berge und Ortschaften. Der Pfad führt auf seiner Runde wieder in den Wald hinein, und über eine Böschung absteigend erreicht man wieder den Anstiegsweg.

Wanderroute:

Emma durfte in der Kraxn auf den Berg. Für mich natürlich ein gutes Training :-) Wobei ich doch noch etwas schwere Füße habe. Auf dem Gipfelplateau machten wir Rast und genossen die herrliche Aussicht auf den Gardasee. Emma und ich kraxelten auf Bäume, übten den Handstand und Kopfstand und was uns sonst noch an Spinnerei einfiel :-) Später, zurück in Garda, schlenderten wir durch die kleinen Gassen und aßen Pizza und Nudeln in einem Restaurant direkt am Gardasee. Emma war bratfertig und schlief schon auf der Rückfahrt zur Unterkunft ein. Auf unserer Terrasse genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen bis die Sonne unterging...

27.10: Über Malcesine bis Riva

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen ins Auto und setzten unsere kleine Italia Rundreise fort. Unser erstes Ziel des heutigen Tages war das gemütliche Malcesine. Wir marschierten durch die verträumten Gassen und am kleinen Hafen. Natürlich durfte ein kleiner Spielplatz nicht fehlen. Auch der Mittagssnack gehörte dazu, bevor wir zuerst kurz nach Arco weiterfuhren und von dort in unsere Unterkunft.

Am Nachmittag erreichten wir dann unsere Ferienwohnung Betulla in Riva. Diese liegt ziemlich zentral in Riva, direkt neben einem Supermarkt. Wir wurden freundlich vom Besitzer empfangen. Für eine Woche kostete das Apartment gesamt nur 740 Euro für uns und den Tichys, die in der Nacht anreisen werden. Wir wohnten im 3 Stock mit herrlicher Aussicht auf die Gardaseeberge. Der Dachterrasse war riesig, das Wohnzimmer geräumig. Locker Platz für uns 7 bzw. fast 8 :-)

28.10: Trailrun auf der Ponale mit Christoph

So richtig viel machten wir heute nicht. Am morgen schliefen wir bis 8 Uhr. Frühstückten mit den Tichys, die in der Nacht um 2 Uhr im Apartment angekommen waren. Emma war begeistert eine Spielgefährtin in der kleinen Hanna zu haben. Später marschierten die Mädels in Richtung Spielplatz und Riva del Garda Zentrum und Christoph und ich liefen bei herrlichem Herbstwetter die Ponale hoch bis zur Statue knapp vor Pregasina. Auf dem selben Weg liefen wir auch wieder zurück und noch etwas durch Riva. Insgesamt kamen wir auf 18,6 Kilometer mit 400 Höhenmetern in knapp 2 Stunden.

Wir suchten dann unsere Mädels, die gerade ein Eis aßen und marschierten zurück zur Unterkunft. Am Nachmittag schliefen wir eine Runde, bevor wir nach Arco aufbrachen. Leider war das kleine Örtchen total überfüllt, so das wir keinen Platz in einem Restaurant bekamen. Als Notlösung nahmen wir Pizzas mit nach Hause und aßen dort :-)

29.10: MTB Tour S. Giovanni und Ponalewanderung

Christoph und ich liefen im lockeren Tempo nach dem Frühstück zum 4 km entfernten 3S Bike Shop in Torbole. Wir bekamen von Wolfgang unsere MTB`s, mit denen wir zurück zur Unterkunft fuhren. Unsere Mädels wollten auf den Spielplatz, während wir zu einer 3 stündigen MTB Tour aufbrachen. Wir fuhren in Richtung Arco und von dort nach Padaro hoch. Hier ging es auf vielen Serpentinen weiter bis nach S. Giovanni al Monte auf knapp 1100 Höhenmetern, wo wir in der Hütte S. Giovanni einkehrten. Es ging zu und wir waren vor einen Platz ergattern zu können. Mit Weißbier und Nudeln gestärkt fuhren wir einen Trail über Tenno zurück zur Unterkunft. Insgesamt waren wir 3 1/2 Stunden, 47 Kilometer und 1200 Höhenmeter unterwegs.

Route:

Wanderung auf der Ponale:

Obwohl es schon spät am Nachmittag war brachen wir nach einer schnellen Dusche auch schon wieder auf. Diesmal mit den Mädels. Wir brachten unsere Bikes zurück nach Torbole und fuhren dann zur Ponale. Hier wanderten wir den herrlichen Panoramaweg am Gardasee entlang nach oben. Es wurde dunkel, aber unsere zwei kleinen Mädels zeigten uns den Weg mit ihren Stirnlampen wieder zurück nach Riva. Hier gingen wir gemütlich zum Essen und auch ein Eis als Nachspeise durfte nicht fehlen, bevor es zurück zur Unterkunft ging...

30.10: Wanderung am Monte Baldo

Schon früh am Morgen sah das Wetter vielversprechend aus. Blauer Himmel und langsam ging hinter den Gardaseebergen die Sonne auf. Nach dem Frühstück fuhren wir zusammen nach Malcesine, wo wir mit der Seilbahn zur Bergstation des Monte Baldos fahren wollten. Leider mussten wir für die Tickets ziemlich lange anstehen. FÜr 25 Euro pro Person durften wir dann bis zur Bergstation auf 1720 m fahren. Die Aussicht war herrlich, getrübt wurde diese nur durch die vielen Leute. Wir wanderten dann südlich in Richtung Cima delle Pozzette. Laut Zeitangaben sollten wir den Gipfel in 1h 15 Minuten erreichen :-) Leider stimmten diese Angaben hinten und vorne nicht...

Obwohl wir samt Kraxn nicht so langsam unterwegs waren, kam der Gipfel nicht näher. Nach 2 Stunden Wanderung und 400 Höhenmeter Aufstieg entschieden wir auf dem Vorgipfel des Cima Delle Pozzette auf 2005 m unseren Gipfelsieg mit einer Brotzeit zu feiern :-) Wenn man sich nicht bewegte, dann war es ganz schön frisch hier oben. Auf dem Aufstiegsweg wanderten wir wieder zurück zur Seilbahn. Insgesamt waren wir 3 Stunden 7 Kilometer und 400 Höhenmeter unterwegs, bevor es wieder mit der Bahn zurück ins Tal ging. Am Abend machten die Mädels Nudeln und wir ließen den Tag langsam ausklingen...

31.10: Halloween im Gardaland

Brigitte, Emma und ich brachen gleich nach dem Frühstück in Richtung Süden auf. Unser Ziel war das Gardaland. Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir Emma`s Lieblingsfreizeitpark. Heute war der Tag der Hexen, Monster und Geister: Halloween. Natürlich hatten wir eine kleine Hexe mit an Board. Emma war begeistert von ihrem Hexen Kustüm, wie auch die vielen anderen Kinder im Park. die ebenfalls verkleidet waren. Es machte Spaß die vielen "schaurigen" Gestalten zu beobachten. Auch der Park war Halloween-mäßig dekoriert. Wir fuhren mit sämtlichen Fahrgeschäften, wo Emma dank ihrer schon 1:02 Meter rein durfte.

Wir waren im Hexentheater, Achterbahn, Free Fall, Kinderkarussell und allem was noch Spaß machte. Emma war in ihrem Element. Erst als es finster wurde, machten wir uns wieder auf den Heimweg nach Riva. Hier wurden wir von den Tichys mit einem leckeren Abendessen empfangen...

01.11: Arco Castle + MTB Paso Rocchetta

Noch vor dem Frühstück liefen Christoph und ich nach Torbole und holten unsere MTB`s beim 3S Bike ab. Nach dem Frühstück brachen wir nach Arco bei Traumwetter auf. Wir wanderten mit den Mädels zur Burg von Arco, die leider geschlossen hatte. Wir gingen dann eine Runde auf dem Panoramaweg. Wir kletterten auf Bäume und liefen auf den Trails und blödelten einfach nur herum. Schön wars :-) In Arco kauften wir uns eine Pizza und die Mädels ein Eis.

Paso Rocchetta 1156 m MTB Tour:

Die Mädels blieben in Arco am Spielplatz und Christoph und ich fuhren zurück zur Unterkunft. Hier starteten wir mit dem MTB zuerst auf der Ponale bis Pregasina. Dann weiter zum Paso Rocchetta auf 1156 Metern. Hier oben war es eisig, aber wir hatten einen herrlichen Ausblick über den Gardasee. Die Sonne stand um 16:15 Uhr schon tief und auf dem Weg zum Paso Guil sahen wir einen traumhaften Sonnenuntergang. Wir fuhren dann in Richtung Ledro See, bogen dann aber zum Gardasee ab, wo wir wieder auf die Ponale kamen. Hier sausten wir im Dämmerlicht nach unten. In Riva war es dann schon stockdunkel :-) Zuhause gab es dann leckere Nudeln und ein verdientes Bier nach einer 1300 Höhenmeter, 35 Kilometer und knapp 4 Stunden Tour...

Tour:

02.11: Shopping in Arco + Klettersteig Drena

Der vorletzte Tag brach mit einem leckeren Frühstück an. Emma, Brigitte und ich fuhren dann nach Arco zum Shoppen. Emma bekam ihren ersten Klettergurt und war mega Stolz darauf. Ich fand mir auch ein paar Sachen :-)

Klettersteig Castel Drena:

Am Nachmittag fuhren Christoph und ich nach Drena mit dem MTB. Hier stiegen wir in den Castle Drena Klettersteig Rio Sallagoni ein. Der wildromantische Klettersteig (Schwierigkeitsgrad C) machte wie immer viel Spaß. Nicht zum ersten Mal durchstieg ich den Schluchtenklettersteig:
>>> Hier gehts zur Klettersteigbeschreibung Rio Sallagoni (Gardasee)
Nach dem Klettersteig, der bei der Burg Drena endete, stiegen wir zum MTB ab und fuhren nach Torbole, wo wir unsere Mountainbikes wieder bei Wolfgang zurück gaben. Die knapp 5 Kilometer zurück zur Unterkunft liefen wir natürlich. Am Abend gingen wir alle in eine nahegelegene Pizzeria :-)

03.11: Wanderung Monte Brione + Heimreise

Da keiner nach Hause wollte und wir nochmals einen Traumtag hatten, beschlossen wir eine kleine Wanderung zu starten. Nach dem Frühstück putzten wir die Wohnung und packten alle unsere Sachen ins Auto. Wir parkten direkt am neuen Jachthafen von Riva und wanderten los. Zuerst am Ufer entlang um die Festung und von dort die Steintreppen nach oben. Der Weg führte uns steil mit kleinen Holzstufen nach oben. Wir gingen direkt an der Steilklippe entlang, die aber bestens abgesichert war. Wir genossen die herrliche Aussicht auf die Gardaseeberge, Torbole unter uns und auf den Gardasee. Wir kamen ganz schön ins schwitzen, da die Sonne direkt auf uns herunter brannte :-)

Wir kamen an vielen Olivenbäumen vorbei, wo unsere Mädels und auch die Papas fleißig kraxeln durften :-) Brigitte kämpfte sich mit Babybauch tapfer Stufe für Stufe nach oben. Nach knapp über 2 Stunden 320 Höhenmetern erreichten wir dann den Gipfel des Monte Brione mit seinen 374 Metern. Direkt am Gipfelkreuz machten Wir Brotzeit, bevor wir auf der Forststraße abstiegen. Emma und ich liefen schon voraus und kauften uns in Riva gleich ein leckeres Eis :-) Hier kehrten wir noch alle ein und es gab Eis, Kuchen, Radler und Heiße Schokolade. Dann verabschiedeten wir uns von den Tichys und machten uns auf den Heimweg. Sonne ade :-)

Fazit:

Auf 17 Tage traumhaftes Herbstwetter mit viel Sonne und keinem Regen konnten wir zurückblicken. Ich war mega Stolz den 120 Kilometer 7300 Höhenmeter Lago d`Orta Ultratraillauf in meine Vita schreiben zu können, auch wenn es ein harter und langer Kampf war. Auf jeden Fall habe ich jetzt die Quali für den Mont Blanc Ultra im nächsten Jahr in der Tasche :-) Unser weiterer Familienurlaub zu Dritt am Lago d`Orta und Lazise am Gardasee machte richtig viel Spaß. Und Action war dann angesagt, als unsere Freunde die Tichys anreisten und wir zusammen eine Wohnung in Riva del Garda bezogen. Es wurde uns nicht langweillig. Wir gingen viel zum Wandern (Monte Brione, Monte Baldo, Ponale), waren an Halloween im Gardaland bei den Hexen und Monstern und Christoph und ich absolvierten ein kleines Trainingslager mit knapp 30 Trainingsstunden auf dem MTB, per Traillauf, Kraxnwanderungen und Klettersteig. Wir 7 (fast 8) hatten riesig Spaß zusammen und der kurzweillige Urlaub ging viel zu schnell zu Ende. Aber nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Familie Winklmeier in Action :-)

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