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Aufstieg Hütte 1 1/2 Stunden
Aufstieg Venediger 4 1/2 Stunden

Abstieg zur Hütte 4 Stunden
Abstieg zur Materialseilbahn 1 Stunde

ca. 1800 Höhenmeter

Gletschertour

Aufstieg zur Hütte:

Kurzinfo:

Region:

Hohe Tauern

Tourenart:

Hochtour

Erreichte Gipfel:

Großvenediger 3666 m

Dauer:

Materialseilbahn - Kürsinger Hütte: 1 1/2 Stunden
Kürsinger Hütte - Gipfel: 4 1/2 Stunden
Gipfel - Hütte: 4 Stunden
Hütte - Materialseilbahn: 1 Stunde
Gesamt: 11 Stunden / 2 Tage

Talort Höhe:

Materialseilbahn ca. 1900 m

Höhenunterschied:

Gipfel: 1800 Hm

Lage:

West - Nord - Ost

Beste Jahreszeit:

Juli bis September

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Start um 4:45 Uhr:

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Tourenbericht August 2015 von Winkl:

Aufstieg zur Kürsinger Hütte

Aufstieg zur Kürsinger Hütte

Nach langer Überlegung entschieden Christoph, Brigitte und ich den Großvenediger mit seinen 3666m zu besteigen. Ich war ja schon im Winter mit den Tourenski auf dem Gipfel. Zuerst hatte ich große Bedenken, da meine Erfahrung im Hochtourenbereich nicht gerade als hoch einzustufen war, Brigitte außer einem Kurs vor 3 Jahren und Christoph nichts an Erfahrung mitbrachte. Nach einem Telefonat mit der Hüttenwirtin der Kürsinger Alpenvereinshütte entschied ich mich die Tour zu wagen. Angeblich waren die Gletscherspalten offen und der Aufstieg ohne Probleme auch für Anfänger zu meistern. Am Freitag wurde auch noch ein Schönwetterfenster vorausgesagt. Kurzfristig besorgte ich für Brigitte Steigeisen und Pickel von Hans und Christoph von einem Kumpel. Brigitte und ich übten noch bis spät in die Nacht Spaltenbergung und Knotenkunde. Donnerstag gingen wir zuerst noch in die Arbeit, bevor wir am Nachmittag in Richtung Hohe Tauern aufbrachen. In Landshut stieg dann der von Regensburg kommende Christoph zu uns. Wir gingen im Auto nochmals die Ausrüstung durch. Klar die gesamte Tour war etwas kurzfristig und überstürzt dank der Wetterprognose geplant, aber sonst wäre es ja auch langweilig.....

Kampf durch die Spalten:

Ole Ole :-)

Ole Ole :-)

Mit einer Punktlandung, zeitlich gesehen, erreichten wir den Parkplatz Hopffeldboden in der Nähe von Neukirchen am Großvenediger um dreiviertel 7 im Obersulzbachtal. Hier holte uns das Venedigertaxi ab und brachte uns zur Materialseilbahn der Kürsinger Hütte auf ca. 1900 m für 20 Euro/Person. Hier begann der Aufstieg zur Hütte. Bei angenehmen Temperaturen ging es auf dem herrlichen, teilweise seilversicherten "Klammlweg" nach oben. Langsam ging die Sonne unter und die vergletscherten Berge zeigten sich in ihrer vollen Pracht. Die knapp 1 1/2 Stunden und 600 Hm machten viel Spaß dank der traumhaften Landschaft. Um kurz vor 21 Uhr erreichten wir dann die Kürsinger Hütte auf 2547 m. Wir wurden sehr freundlich empfangen und durften auch noch Abendessen. Da die Hütte nicht voll belegt war bekamen wir auch noch ein Zimmer ohne weitere Mitbewohner, so dass Schlaf garantiert war. Wir erkundigten uns noch über die Tour beim Hüttenpersonal. Dank dem Eisbruch und Blankeis waren Steigeisen erforderlich, eine riesige Spalte war nur mit einer Fixleiter überwindbar und das Wetter sollte bis frühen Nachmittag halten, so dass wir uns entschieden um halb 5 zu starten. Gesagt getan, ab ging es in die Federn, damit wir noch ein paar Stunden Schlaf bekamen.

Fixleiter:

Um dreiviertel 4 riss uns der Wecker auch schon wieder aus den Federn. Die Hütte war aber schon erwacht. Verschlafen wandelten weitere Bergsteiger im Waschraum und Toilette. Nach einem kurzem Frühstück nahmen wir unsere, schon gestern gepackten Rucksäcke und starteten um dreiviertel 5 mit Stirnlampe bewaffnet. Zuerst folgten wir dem perfekt markierten Gletscherweg bis zu einem kleinen Gletschersee, den wir links umgingen. Langsam wurde es heller und die Stirnlampen waren nicht mehr erforderlich. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir den Anseilplatz. Hier waren wir die Ersten, aber leider brauchten wir dank unserer Unerfahrenheit relativ lange, so das wir als letze Seilschaft losgingen. Probleme bereiteten vor allem Christoph das Anlegen der Steigeisen und des Klettergurtes. Aber auch das wurde gemeistert und unsere dreier Seilschaft konnte starten. Ich übernahm die Führung, Christoph nahmen wir in die Mitte und Brigitte bildete die Nachhut. Irgendwie war mir schon etwas mulmig, da ich ja als "Erfahrenster" doch die Verantwortung hatte. Aber nach bestem Wissen und Gewissen versuchte ich die Tour zu leiten. Während der ersten Aufstiegsstunde am Gletscher suchten wir einen Weg durch die vielen Spalten im Eisbruch. Immer wieder mussten wir Spalten überspringen, was aber viel Spaß machte. Nach dem Eisbruch war der Aufstiegsweg im Schnee ohne Probleme ersichtlich. Langsam kam die Sonne heraus, aber trotzdem war es ziemlich eisig in den Schattenstellen. Zuerst hielt sich die Steigung und Spalten in Grenzen, aber knapp unterhalb der Venedigerscharte mussten wir einige Spalten umgehen, bis wir zur Fixleiter kamen.

Venedigergipfel 3666m:

Ich machte mir vorher schon einige Gedanken, wie wir diese Hürde am einfachsten überwinden konnten. Christoph hatte große Bedenken, aber ich konnte ihn Motivieren, so dass ich als erster mit Bandschlinge an einem Fixseil und gleichzeitig auch noch an Christoph und Brigitte gesichert, auf der 12 m langen Leiter über den Abgrund krabbelte. Auch meine Seilpartner meisterten die Stelle ohne Probleme. Endlich gelangten wir zur sonnigen Venedigerscharte. Hier machten wir kurz Rast und weiter stiegen wir in Richtung Gipfel auf. Nach 4 1/2 Stunden Aufstieg standen wir dann, wie viele weitere Bergsteiger auf dem Venedigergipfel um ca. halb 10. Nun kamen wieder, wie schon auch bei der Winterbesteigung, die Probleme des Markus Winklmeier. Wir standen zwar auf dem Gipfel, aber das Gipfelkreuz war nur über einen extrem schmalen Grat zu erreichen. Ich wollte diesen ca. 10 Meter langen Grat überwinden, aber ich schaute kurz links und rechts in die Tiefe und schon schoss mir die Angst in die Knie, die ganz weich wurden. ich schaffte es nicht ihn zu überwinden und musste passen. Wie viele weitere Bergsteiger entschlossen wir uns das Gipfelkreuz , Gipfelkreuz sein zu lassen und wieder auf dem Aufstiegsweg abzusteigen. Knapp unterhalb des Gipfelgrates machten wir Pause und genossen die Aussicht auf die Hohen Tauern und aßen eine Kleinigkeit. Obwohl Christoph große Probleme mit der Verdauung hatte, kämpfte er sich auf den Gipfel, mein großer Respekt vor ihm und ich war natürlich mega Stolz auf Brigitte das sie den Aufstieg so locker gemeistert hatte. Auf mich selbst konnte ich nicht stolz sein, da ich trotz Gipfelsieg wieder einmal an einem Grat gescheitert war.

Beim Abstieg:

Auch beim Abstieg mussten wir wieder die Leiter überwinden und folgten weiter der Spur in Richtung Eisbruch. Hier suchten wir uns den für uns besten Weg durch die Spaltenlandschaft. Nach knapp über 7 Stunden waren wir wieder am Anseilplatz angelangt. Wir legten das Seil zusammen und entledigten unserer Gurte. Von hier hatten wir einen traumhaften Blick auf den Venedigergipfel und Gletscher. Bei einer Brotzeit genossen wir die Sonnenstrahlen. Langsam marschierten wir wieder zurück in Richtung Hütte. Wie schon am frühen Morgen mussten wir wieder einen Wasserfall überqueren. Diesmal kam mehr Wasser und es war gar nicht so einfach ohne abzurutschen über das reißende Nass zu kommen. Leider fielen Brigitte beim überspringen die Steigeisen aus dem Rucksack und schossen den Berg hinunter. Sie hielten an einem Felsen. Christoph stieg wagemutig ins Wasser und rettete die Eisen. Pitschnass bis auf die Unterhose gingen wir zurück. Innerhalb kurzer Zeit schlug das Wetter um und wir wurden immer schneller. Genau rechtzeitig erreichten wir die Hütte, bevor es stürmte und in Strömen regnete. Den Nachmittag verbrachten wir im Bett und schliefen eine Runde. Am Abend gab es eine deftige Hüttenmalzeit, Bier, Wein und ein Siegerschnapserl. Samstagvormittag entschieden wir uns abzusteigen und zeitig die Heimreise anzutreten. Auf der Hütte tummelten sich viele von der Bergrettung und ein Hubschrauber kreiste über den Gletscher. Zwei Mädels waren auf dem Venediger verschollen, wie wir aber später erfuhren, mussten beide die Nacht auf dem Nordgrat verbringen, konnten aber dann unverletzt geborgen werden. Auch einen einfachen Berg wie den Venediger sollte man trotzdem nicht Unterschätzen. Nach knapp über einer Stunde erreichten wir wieder die Materialseilbahn, wo uns das Venedigertaxi zum Parkplatz zurück brachte. Nach fast 5 Stunden Heimreise erreichten wir unser Zuhause.

Durch den Eisbruch:

Fazit:

Zum 2. Mal stand ich in diesem Jahr auf dem Venediger. Eine traumhafte Tour mit Brigitte und Christoph auf einen Dreitausender mit ein paar spannenden Passagen lag hinter uns. Der Berg wird mich sicher wiedersehen um beim nächsten Mal dann doch den Grat zum Gipfelkreuz zu meistern !!!

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Anforderung:

Relax :-)

Relax :-)

Charakter:
Technisch einfache Hochtour über einen spaltenreichen Gletscher, Seilpartner notwendig, Spaltensturzgefahr! Der scharfe Grat zum Gipfelkreuz erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Um dieses zu erreichen muss man allerdings dem nun immer schärfer werdenenden Grat weiterfolgen, der an seiner engsten Stelle halsbrecherisch in zwei steil abfallende Eiswände mündet. Da das Kreuz nicht an einer höheren Stelle steht, bleibt es jedem selbst überlassen, die letzten Schritte dorthin zu wagen, oder lieber doch nicht.
Ausrüstung:
Gletscherausrüstung: Seil (50 m), Hüftgurt, Karabiner, Reepschnüre, Gletscherpickel, 1 Eisschraube, Steigeisen, kein Helm. Orientierung: Karte, Höhenmesser, Schutzausrüstung vor Sonne, Strahlung, Kälte und Wind. Notfallausrüstung: Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon, Biwaksack.

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Anreise/Zufahrt:

Ausgangsort ist Neukirchen am Großvenediger, Ortsteil Sulzau, Pakplatz Hopffeldboden. Mit dem Taxi weiter durch das Obersulzbachtal bis zur bewirtschafteten Postalm (1699 m) oder noch 2 km weiter bis zur Materialseilbahn (Materialtransport möglich) der Kürsinger-Hütte auf knapp 2000 m (€ 14,- pro Person und Strecke). Von hier 1,5 Stunden Aufstieg zur Kürsingerhütte (630 Hm).

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Auf dem Rückweg zur Hütte:

Einkehrmöglichkeit:

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Karten:

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Auf der Hütte und Abstieg:

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Google Maps:

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