Kurzinfo:
Region: |
Zillertaler Alpen |
Tourenart: |
Hochtour ohne Gletscherberührung |
Erreichte Gipfel: |
Hochfeiler 3510 m |
Dauer: |
Parkplatz - Hochfeilerhütte: 3 Stunden |
Talort Höhe: |
Parkplatz ca. 1700 m |
Höhenunterschied: |
Gipfel: 1800 Hm |
Lage: |
Südwest |
Beste Jahreszeit: |
Juli bis September |
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Tourenbericht August 2015 von Winkl:
Erst um halb 10 trafen wir uns mit den Tour Teilnehmern vom Alpenverein Straubing unter der Führung von Jupp in Aiterhofen. Mit dabei waren Brigitte, Hans, der kurzfristig eingesprungen war, Jupp`s Andrea, Manfred, Andreas und Stephanie. Mit zwei Autos fuhren wir in Richtung Brenner, was sich dank dem Verkehr als nicht so einfach herausstellen sollte. Bis nach Sterzing benötigten wir fast 6 Stunden. Von hier quälte sich Jupp`s Micra die Serpentinen in Richtung Pfitscher Joch hoch. In Kehre 3 auf ca. 1700 m fanden wir dann nach 6 Stunden Fahrt den Parkplatz zur Hochfeilerhütte. Trotz der langen Fahrt waren noch alle motiviert die 1000 Höhenmeter bei warmen, aber traumhaften Wetter aufzusteigen. Von hier aus startet man auf dem Wanderweg 1 in westlicher Richtung, überquert zuerst einen Bach und eine Almwiese, bevor es auf einem schmalen Weg in Serpentinen einen vor Gräsern und Sträuchern wild wuchernden Berghang hinauf geht. Die ersten 300 Höhenmeter lässt man sehr schnell hinter sich. Auf etwa 2000 Meter angekommen werden die Sträucher kleiner und der Weg ist nun nicht mehr allzu steil, vielmehr zieht er sich ab hier bis zur Hochfeilerhütte gemächlich in die Höhe. Wir genossen die herrliche Aussicht auf die Pfunderer Berge und den Gilderbach. Damit die Gruppe zusammen blieb, machten wir immer wieder Rast, was bei der Traumlandschaft keinem schwer fiel. Beim Durchschreiten des Tals erblickt man schon bald auf der rechten Seite den Hochwart (3068 m) und später am oberen Ende des Gliederferner Gletschers den Hohen Weißzint (3371 m). Der Weg selbst schlängelt sich in gemächlicher Steigung am Hang entlang, immer wieder müssen ein paar kleinere Bäche überquert werden. Wir hörten Murmeltiere pfeifen, aber sahen leider keine. Nach bisher zwei Stunden Gehzeit kann man in der Ferne einen ersten Blick auf die Hochfeilerhütte werfen. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir diese um kurz nach 19 Uhr. Wir bezogen unser Lagerzimmer und gingen auch gleich zum verspäteten Abendessen. Es gab Spaghetti und Kaiserschmarrn und dazu ein leckeres Weißbier. Natürlich durfte auch ein Hüttenschnaps nicht fehlen. Jupp sprach mit uns nochmals die morgige Tour durch. Wir konnten auch noch einen Blick auf den atemberaubenden Sonnenuntergang, eingerahmt von Dreitausendern erhaschen. Um 22 Uhr war Hüttenruhe angesagt.
Aufstieg um halb 6 Uhr:
In der Nacht schlief ich sehr schlecht und war froh als um 5 Uhr der Wecker klingelte. Ohne lange zu trödeln waren wir alle auch schon nach Stunde abmarschbereit. Mit Stirnlampen bewaffnet marschierten wir in die Finsternis. Der Wegweiser zeigte 2 Stunden bis zum Gipfel des höchsten Zillertalers. Relativ schnell kamen wir zu einer kurzen, gesicherten Kletterei. Im Dunkeln konnte man den seilversicherten Steig nur erahnen. Dann standen wir auf dem Hochfeilergrat, dem wir über Schutt, Steine und Platten nach oben folgten. Verlaufen konnte man sich nicht wirklich. Nach ca. 1 Stunde blitzte auch schon die Sonne über die Schlegeisscharte und Gliderferner. Noch ein paar Minuten später konnten wir auch schon den Gipfel des Hochfeilers erkennen. Der Gipfelgrat wurde nun immer steiler und es wurde immer kühler. Handschuhe und Mütze konnten wir gut gebrauchen. Teilweise mussten wir ein wenig klettern. Für das letzte Stück zum Gipfel benötigt man etwa bis Juni/Juli Steigeisen, die aktuelle Schneelage kann bei der Hütte telefonisch erfragt werden. Wir benötigten keine Eisen und konnten somit ohne Probleme bis zum Gipfelkreuz aufsteigen. Natürlich war Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt, da die vereiste Nordwand ganz schön steil nach unten fällt.
Auf dem Hochfeiler 3510m:
Nach 2 1/2 Stunden ist es geschafft, das Zillertal mit dem Schlegeissspeicher liegt einem zu Füßen. Vom Gipfel aus, auf 3510 m hat man einen herrlichen Blick in Richtung Zillertal, auf den Hochferner, den Hohen Weißzint, und in die andere Richtung auf die Pfunderer Berge, zu den Dolomiten, zur Ortler- und Bernina-Gruppe. Viele Fotos wurden geknipst und eine kleine Brotzeit durfte auch nicht fehlen, bevor wir wieder bis zur Hütte abstiegen. Hier gab es nochmals eine kleine Brotzeit auf der Sonnenterrasse und wir konnten nochmals die Besteigung des Hochfeilers Revue passieren lassen. Nach kurzer Pause stiegen wir dann wieder auf dem Aufstiegsweg ins Tal ab. Hier verabschiedeten wir uns dann von den Anderen und machten uns auf die lange Heimreise.
FAZIT:
Top geführte Hochtour von Jupp bei traumhaftem Wetter. Die Alpenvereinstour machte allen Teilnehmern viel Spaß und ich konnte meinen 22. Dreitausender ins Gipfelbuch eintragen!
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Anforderung:
Charakter:
Technisch größtenteils einfache und konditionell anspruchsvolle Hochgebirgstour, beim etwas ausgesetzten Gipfelanstieg Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
Ausrüstung:
Evtl. Steigeisen für den Gipfelgrat erforderlich, Orientierung: Karte, Höhenmesser, Schutzausrüstung vor Sonne, Strahlung, Kälte und Wind. Notfallausrüstung: Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon, Biwaksack.
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Anreise/Zufahrt:
Autobahnausfahrt Sterzing, Richtung Wiesen bis zum Pfitscher Joch, Parkmöglichkeiten in der 3. Kehre auf ca. 1700 m
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