4. Tag: Wanderung zum Rifugio Fuchiade in den Dolomiten:
Wanderdauer: 9 Stunden
Höhenmeter Aufstieg: 2000
Höhenmeter Abstieg: 1300
Wetter: herrlich
Hüttenübernachtung: Rifugio Fuchiade
Gipfel: Orientale 3011 m
niedrigster Punkt: 1982 m
höchster Punkt: 3011 m
Fotos: 215
8.30 Uhr - Start am Hotel in Malga Ciapela:
Frühstück gab es leider erst um 8 Uhr, aber so konnten wir ausschlafen. Der Blick vom Balkon erfreute uns schon sehr, wieder blauer Himmel und Sonnenschein. Nach dem Frühstück setzten wir unsere Dolomitentour fort. Zuerst ging es auf einem Forstweg durch das Sotorcoital bis zur Hütte Malga Ciapela. Von hier ging es auf breiten Pfaden immer weiter nach oben. Immer wieder hatten wir eine herrliche Aussicht durch die Bäume hindurch auf die impossante Civetta und neben uns die Marmolada.
Aufstieg zur Malga Ombreta 1904 m:
Es war ziemlich warm und wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Bei ca. 1800 m erreichten wir wieder die Baumgrenze und vor uns lag das herrliche Tal Val Ombretta. Hier gibt es tausende von Murmeltieren die uns mit Pfiffen begleiteten. Auch Kühe weideten friedlich im Tal. Hier war die Welt noch in Ordnung. Schon hatten wir wieder 500 Höhenmeter geschafft. Die Malga Obreta war ein altes Bauernhaus, das leider geschlossen hatte, aber die Wirten hatte Erbarmen mit uns und bot uns Bier und Cola an.
Aufstieg zum Orientale 3011 m:
Nach einer kurzen Stärkung wanderten wir weiter in das Tal hinein. Auf 2074 m Höhe erreichten wir das Rifugio Falier. Von hier ging es dann steil in Sepentinen nach oben. Zuerst auf kleinen Pfaden und dann später nur noch über Geröllfelder. Das Gehen wurde damit auch immer anstrengender. Auf 2730 m Höhe erreichten wir eine Biwakschachtel am Paso de Ombreta, wo wir zuerst einmal Brotzeit machten. Von hier hatten wir eine klasse Aussicht auf die Marmolada neben uns, nach Westen und Osten und den Orientale vor uns. Wir zogen unsere Klettersteigausrüstung an, aber diese benötigt man nicht wirklich. Nach ein paar Metern im Steig, geht es schon wieder ein weiteres Geröllfeld nach oben. Nach diesem mussten wir noch ungesichert an einem Grad entlang, wo schon große Vorsicht geboten war.
Auf dem Gipfel des Orientale:
Ziemlich erschöpft erreichten wir eine Scharte, von wo aus man wieder absteigen musste. Hier ließen wir unsere Rucksäcke uns bestiegen noch die letzten 100 Höhenmeter auf den Gipfel des Orientale. Natürlich waren wir stolz 1500 Hm in einem Stück geschafft zu haben und wurden mit einer herrlichen Fernsicht belohnt.
Abstieg vom Orientale und Klettersteig:
Nach der herrlichen Aussicht stiegen wir von 3011 m wieder nach unten in Richtung Süden ab. Zuerst konnten wir über ein Geröllfeld abrutschen und dann ging es stets leicht bergab bis zu einer steilen Kante. Hier mussten wir über den gar nicht so einfachen Klettersteig Ferrata Omionta absteigen. Hier war die Ausrüstung hilfreich, vor allem der Helm schütze uns vor losgetretenen Steinen. Nach dem Steig ging es noch ein paar hundert Meter bis zu einer Abzweigung weiter nach unten. Hier konnte man zum Rifugio Contrin nach Norden aufsteigen. Wir wollten aber weiter nach Süden. Der Wegweiser zeigte in Richtung einer hohen Scharte, dem Paso da le Cirele mit dem Ziel Rifugio Fuchiade. Leider meinte der Wegweiser, das wir noch 2 Stunden und 10 Minuten benötigen würden. Da es schon 16.30 Uhr war, wir 7 Stunden mit 1500 Höhenmetern Austieg und 1000 Höhenmetern Abstieg hinter uns hatten, waren wir natürlich nicht wirklich erfreut, entschieden uns aber trotzdem dafür.
Aufstieg zum Paso da le Cirele 2683 m:
Eigentlich waren wir ganz schön kaputt, aber es half nichts. Es ging wieder einmal steil nach oben. Nochmals mussten ca. 400 Höhenmeter überwunden werden. Hier sahen wir viele Höhlen, verrostete Konserven und Stacheldraht aus dem ersten Weltkrieg. Auch Gämsen liefen uns über den Weg. Ziemlich erschöpft erreichten wir den Paso da le Cirele auf 2683 Metern.
Abstieg zum Rifugio Fuchiade:
Von nun an ging es nur noch bergab. 700 Höhenmeter mussten wir noch hinunter. Über die Geröllfelder ließ es sich ziemlich leicht abfahren. Nur die Steine mussten dann wieder aus den Schuhen entfernt werden. Über herrliche Almwiesen kamen wir dann nach Fuchiade, wo wir auch gleich das Rifugio fanden. Dies war ein herrliches Bergdörfchen mit vielen Holzhäusern, die wunderbar anzusehen waren.
Ankunft am Rifugio Fuchiade 1982 m:
Das Fuchiade gehört zu einer auserwählten Gruppe von Feinschmecker Rifugios in Italien. Wir bekamen Doppelzimmer und bestellten dazu Halbpension. Zuerst gab es eine Siegerhalbe dann ging es unter die Dusche. Am Abend wurden wir mit einem 4 Gänge Menü verwöhnt, was aber nicht wirklich billig war. Erschöpft fielen wir schon um 21 Uhr ins Bett.