Tourbericht:
Voller Vorfreude trafen wir uns an der Kletterhalle des DAV Straubing. Mit zwei Autos machten wir uns auf den Weg in Richtung Garmisch, wo wir uns einen Kaffee und eine kleine Brotzeit in einer Bäckerei genehmigten. Das Wetter sah vielversprechend aus. Wir parkten bei den Ehrwalder Almbahnen, packten unsere Rucksäcke und marschierten zu unserem ersten Ziel, dem Seebener Wasserfall Klettersteig. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir den Einstieg neben dem Wasserfall. Tom und Kerstin überprüften noch unsere Ausrüstung und gaben eine kurze Einweisung für den schwierigen Klettersteig (E-Stellen). Der Einstieg hatte es gleich in sich und machte natürlich Spaß. Teilweise ging es senkrecht ohne viele Tritte nach oben. Wir hatten eine traumhafte Aussicht auf das Zugspitzmassiv. Fast die gesamten 250 Höhenmeter liegen im Schwierigkeitsbereich C und höher. Keiner von uns hatte Probleme mit den herausfordernd steilen und ausgesetzten Passagen. Nach knapp einer Stunde im Steig erreichten wir auch schon den Ausstieg.
Weiter wanderten wir am Seebensee vorbei und stiegen zu Coburger Hütte auf. Hier hielten wir uns nur kurz auf und beratschlagten die weitere Tour, da einige dunkle Wolken aufgezogen waren. Rein zeitlich sollte die Überschreitung der Ehrwalder Sonnenspitze noch trocken klappen, da der Abstieg bei Nässe rutschig und somit gefährlich werden würde. Wir marschierten in Richtung Biberwierer Scharte, wo wir wieder unseren Helm aufsetzten und Klettergurt anzogen. Steil kämpften wir uns zuerst über ein Schotterfeld am Fuße der Sonnenspitze nach oben. Endlich erreichten wir den Felsen, wo wir nach oben in Richtung Gipfel stiegen. Die Kletterstellen (bis 2+) wechseln sich immer mit teilweise ausgesetztem Gehgelände ab. Die Kraxlerei machte allen riesig Spaß und das Wetter hielt auch noch. Am höchsten Punkt angelangt, sahen wir den Gipfel, der durch einen schmalen, extrem ausgesetzten Grat von uns getrennt war. Hier war absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Nach ca. 5 h Stunden ab Parkplatz standen wir dann Stolz auf der Ehrwalder Sonnenspitze (2417 m). Hier machten wir kurz Rast und genossen die Aussicht und eine kurze Brotzeit. Leider fing es leicht zu regnen an. Schnell waren wir bereit zum Aufbruch. Regen und Gewitter konnten wir so ganz und gar nicht gebrauchen.
Mit Regenjacke bewaffnet stiegen wir nordseitig ab. Trotz leichterer Kletterei als beim Aufstieg, war äußerste Vorsicht geboten, da die Nordseite sehr ausgesetzt und absturzgefährdet ist. Der Regen hörte bald wieder auf, auch wenn sich um uns herum noch viele schwarze Regenwolken tummelten. Nach ca. 1 Stunde Abstieg erreichten wir wieder den Seebensee, wo wir die rauchenden Füße im Wasser abkühlten. Über einen schwarzen Steig gelangten wir nach einer weiteren Stunde unseren heutigen Ausgangspunkt. Insgesamt waren wir knapp über 7 Stunden reiner Geh und Kletterzeit unterwegs. In einer gemütlichen Alm kehrten wir ein, wo eine Radlermaß nichts zu lachen hatte :-)