Tour: Ruhpolding - Bad Reichenhall - Lofer - Straubinger Haus - Ruhpolding
Grenzüberschreitende Mountainbiketour nördlich des Watzmanns
Traumhafte und spannende 4 Tages-Tour ab Ruhpolding auf Forststraßen, Radwegen und Single-Trails. Die Trage- und Schiebepassage zum Straubinger Haus verpasst der Tour den letzten Schliff. In einer traumhaften Berglandschaft kommt keine Sekunde Langeweile auf. Immer wieder gibt es Highlights auf der Strecke, wie der romantische Frillensee, teilweise bis zu 30 % Steigung zur Passhöhe Hirschbichl, der Taubensee und Hintersee, Blick zum Watzmann, Einkehr in der Möseralm (Steinplatte) und eine Übernachtung im gemütlichen Straubinger Haus.
Übernachtungen: Pension Wildental (Lofer), Straubinger Haus, Gasthof Bürgerbräu (Bad Reichenhall)
Gebiet: Östliche Chiemgauer Alpen und Berchtesgadener Alpen / Tour: 4 Etappen Mountainbike-Tour
Höhenmeter: 3600 Hm / Kilometer: 153 km
Tourdauer: ~16h
Schwierigkeit: mittel
Dienstag, 07. Juni 2022 von Winklmeier Markus
Informationen zur Tour - Watzmann-Hochkönig-Nord
Ruhpolding - Bad Reichenhall (42 km / 740 Hm / 4 Stunden)
Unsere Tour lehnt sich an die offizielle "Watzman-Hochkönig-Runde-Nord" Route an. Start der Tour ist in Ruhpolding. Am Bahnhof gibt es die Möglichkeit kostenfrei zu parken und wärmstens können wir "Schuhbecks Brot & Kaffeehaus" empfehlen. Hier bietet sich am Start und Ziel eine Einkehr an. Perfekt auch als Treffpunkt, wenn man die Tour als Gruppe startet.
Perfekt um sich an das Mountainbike zu gewöhnen fährt man zuerst auf flachen Radwegen durch Ruhpolding. Leicht ansteigend geht es auf Forstwegen weiter teilweise durch Wälder und über Almwiesen. Nach ein paar Höhenmetern geht es auch schon wieder bergab bis Inzell. Das kleine Örtchen in der traumhaften Berglandschaft durchquert man auf Nebenstraßen.
Die Hauptstraße (Reichenhaller Straße), die mitten durch Inzell führt, wird überquert und man fährt in Richtung Adlgaß. Kurz vor Pommern biegt man nach rechts nach Einsiedl ab. Es geht etwas steigend vorbei an schönen Kuhweiden nach oben. Von hier hat man eine traumhafte Aussicht auf über Inzell und die umliegenden Berge.
Parallel zur Adlgasser Straße führen kleine Wanderwege bis kurz vor Adlgaß. Ab hier wird es steiler. Durch den kühlen und idyllischen Wald fährt man zum romantischen Frillensee auf 922 m, der am Fuße des Zwiesels liegt.
Der Frillensee gilt als der kälteste See in Mitteleuropa und hat oft schon im November eine tragfähige Eisdecke. Er friert nicht wie üblich vom Rand her, sondern von der Mitte aus zu. Für Familien mit Kindern eignet sich besonders der Bergwald-Erlebnispfad zum See, bei welchem spielerisch die Natur erkundet werden kann, z. B. durch Baumtelefon, Bestimmen von Bäumen, Informationstafeln über Forstwirtschaft, Hütten und mehr.
Auch mit dem Rad kann man den See wunderbar umrunden und es finden sich immer wieder tolle Plätze um eine kleine Rast einzulegen und den traumhaft gelegenen See und die wunderbare Natur mit ihren Bewohnern zu genießen.
Und nochmals geht es durch den schattigen Bergwald bis 1100 m bergauf. Achtung nach rechts biegt ein kleiner Pfad steil nach oben ab. Hier muss man ein kurzes Stück schieben, bis sich ein traumhafter Ausblick auf den Hochstaufen auftut. Eine kleine Bank bietet sich für ein kurze Rast an, um die senkrecht abfallenden Felsen des Hochstaufens 1771 m mit dem spektakulären "Pidinger Klettersteig" zu bestaunen. Meinen Lieblingsklettersteig kann ich natürlich wärmstens für erfahrene Klettersteiggeher empfehlen.
Ein Singletrail führt steil zur gemütlichen Steiner Alm hinunter. Sehr gute Mountainbiker können den Trail fahrend meistern, die meisten werden sich eher auf das Schieben beschränken, wie auch wir. Vorsicht, es kommen häufig Wanderer entgegen.
Auf Forstwegen geht es in einer rasanten Fahrt knapp 600 Höhenmeter bis nach Urwies hinab. Auf kleinen Nebenstraßen gelangt man dann nach Piding, wo die Saalach überquert wird. Das nächste Ziel ist die kleine Ortschaft Marzoll, wo ein weiterer Singletrail wartet. Ein letzter Anstieg und auf kleinen Wanderwegen erreicht man Weißbach. Hier befindet sich ein gemütliches Wirtshaus, aber da das Ziel der heutigen Etappe nicht mehr weit ist, überquert man die Straße und ein paar kleine Wanderwege warten zum Abschluss, bis man Bad Reichenhall erreicht.
Tipp: Mountainbike Rucksäcke für deine Alpentouren.
Mitten in Bad Reichenhall befindet sich der Gasthof Bürgerbräu, den wir sehr empfehlen können. Hier wird man mit leckeren, einheimischen Essen und selbstgebrautem Bier freundlich empfangen. Es gibt einen schönen Biergarten und eine gemütliche Gaststube. Die Fahrräder können in einer abschließbaren Garage deponiert werden. Die Zimmer sind geräumig, sauber und nicht überteuert.
Wer sich nach einer langen Radtour noch die Füße vertreten will, der wird sicherlich von der Bad Reichenhaller Innenstadt begeistert sein. Eisdielen laden zu einer Nachspeise ein und im Kurpark befindet sich das Gradierhaus, ein Gradierwerk für Sole, das in den Jahren 1909 bis 1910 unter der Leitung von Eugen Drollinger als Freiluftinhalatorium errichtet wurde.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
Florianiplatz - Ursprünglich und romantisch zeigt sich der Florianiplatz von Bad Reichenhall mit seinen giebelständigen Häusern und typisch alpenländischem Flär
Alte Saline mit Salzmuseum - Alleine das denkmalgeschützte Backsteingebäude ist schon ein Highlight. Spätestens wenn man dann durch die Fenster bereits die riesigen Wasserräder sieht, möchte man tiefer in das unterirdische Stollennetz eindringen und die Soleförderungstechnik aus nächster Nähe begutachten.
Reichenhall Museum - Das Stadtmuseum Bad Reichenhall im historischen, denkmalgeschützten Salinenkasten beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte und Entwicklung der Stadt Bad Reichenhall als bedeutende Salinen- und Kurstadt. Das „Salz" bildet dabei den roten Faden durch die Themen der Ausstellung.
Königlicher Kurgarten - Viele Menschen suchen in unserer hektischen Zeit nach einem Platz, um zur Ruhe zu kommen. Der Königliche Kurgarten im Herzen des Atemorts ist so ein Ort. Ein erholsamer Heilgarten. Die Sinne beruhigen sich, man fühlt sich geborgen.
Kunstakademie - "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele" - so sagte einst Pablo Picasso. Diesen Worten schließt sich auch die Kunstakademie Bad Reichenhall an, die sich mit ihrem spannenden Kursangebot mittlerweile weit über Bayern hinaus einen Namen gemacht hat.
Fußgängerzone - Bummeln entlang hochwertiger Fachgeschäfte in herrlicher Bergkulisse, das bietet die Fußgängerzone der Alpenstadt Bad Reichenhall! Ob zum Auslaufen nach einer Bergtour in oder als Tagesausflug, die Fußgängerzone bietet einen reizvollen Rahmen für ein hochwertiges Shopping-Erlebnis.
Park-Kino, Café Reber, Burgruine Karlstein, schöne Kirchen, Schloss Marzoll, Kloster und Münster St. Zeno...
Bad Reichenhall - Sankt Martin bei Lofer (44 km / 1320 Hm / 4 Stunden 45 Minuten)
Das Frühstück im Gasthof Bürgerbräu ist lecker und üppig. Frisch gestärkt geht es parallel der B20 auf kleinen Wanderwegen in Richtung Berchtesgaden. Nach ca. 6 Kilometer überquert man die Berchtesgadener Straße (B 20). Nach weiteren 2 Kilometern hat man eine herrliche Aussicht auf den Watzmann und den Hochkalter, die direkt vor einem liegen. Ein weiteres Mal überquert man die Bundesstraße. Kurz vor dem Weiler "Winkl" (Der Name gefällt mir...) führt ein Forstweg zur Mordaualm auf knapp 1200 Hm. Zum Schluss ist der Anstieg ziemlich steil und steinig. Auf diesem Stück muss das Mountainbike geschoben werden. Am höchsten Punkt wird man mit einem traumhaften Ausblick auf die hohen Zweitausender belohnt.
Nun geht es auf Forstwegen bis zum Taubensee hinunter. Über kleine Wanderwege gelangt man dann zum idyllischen Hintersee bei Ramsau. Der Hintersee ist ein 16,4 Hektar großer See in der Gemeinde Ramsau im Berchtesgadener Land, rund zwei Kilometer westlich des Ortskerns von Ramsau. Nach ihm benannt ist die Ortschaft Hintersee direkt an seinem Westufer.
Der Hintersee zu Füßen der Reiteralpe und des Hochkalter bildete sich vor rund 3500 bis 4000 Jahren, als ein Felssturz aus dem Blaueistal vom Hochkaltermassiv, der eine Fläche von 75 Hektar bedeckt, den am Hirschbichl entspringenden Klausbach staute und gleichzeitig den Zauberwald schuf. Um eine weitere Verlandung durch das mitgeführte Geschiebe zu verhindern, wurde etwa 1900 der Klausbach um den Hintersee bis zu dessen Überlauf, dem Sillersbach, herumgeführt, um schließlich in die Ramsauer Ache zu münden. Dennoch hat der See heute nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Fläche.
Der Hintersee ist bei schönem Wetter gerne überlaufen. Am Ende des Sees befindet sich eine gemütliche Gaststätte, wo wir eine Einkehr empfehlen können. In dem Café - Gasthof - Pension Alpenhof gibt es freundliche Bedienungen und ein leckeres Essen.
Vom Hintersee in Ramsau folgt die Passstraße 6,5 km dem Klausbach im Klausbachtal erst flach, dann aber immer steiler hinauf zur Passhöhe Hirschbichl auf 1183 m. Die Passhöhe liegt im Pinzgau in Österreich. An der Grenze steht ein aus einem Zollwachhaus hervorgegangener Alpengasthof mit einer 1849 erbauten Kapelle. Die Auffahrt (Für Autos gesperrt, aber Busse dürfen fahren) liegt meist im Wald, gibt jedoch immer wieder Blicke auf die Reiteralm und das Hochkaltermassiv frei.
Teilweise sind Steigungen bis 30 % zu überwinden. Viele Radfahrer steigen hier ab und schieben diese Abschnitte. Kurz nach dem Pass zweigt ein Forstweg nach rechts ab. Zuerst noch flach, aber dann geht es bergab. Von 1200 m Höhe geht es dann auf 600 m hinunter. Nach der rasanten Abfahrt rauchen die Bremsscheiben. Das Ziel der heutigen Etappe ist erreicht: Die Pension Wildental in Sankt Martin bei Lofer im Salzburger Saalachtal. Hier wurden wir sehr freundlich von den Gastgebern empfangen. Die Mountainbikes können in einer Garage abgestellt werden und sind somit sicher vor Diebstahl. Im hauseigenen Café bietet die Chefin des Hauses am Nachmittag selbstgemachten Kuchen und Kaffee zum Verkauf an. Nach einer anstrengenden Mountainbike Tour eine ideale Möglichkeit sich auf der Terrasse zu entspannen.
Die Pension bietet Halbpension oder nur Frühstück. Im 800 m entfernten Ortskern von Sankt Martin befinden sich mehrere Gasthäuser mit lokalen Gerichten. Hier schmeckt das Essen sehr lecker und ist zum Empfehlen.
Sankt Martin bei Lofer - Straubinger Haus (38 km / 1400 Hm / 5 Stunden)
Auch in der Pension Wildental ist das Frühstück sehr lecker. Es gibt alles was das Herz begehrt, von frischen Brötchen, Kaffee, Tee, Heiße Schokolade, Käse, Wurst, süßen Brotaufstrich, Obst und Eier in allen Varianten. Ab der schön gelegenen Pension fährt man auf kleinen Wegen vorbei an Lofer und stetig abfallend weiter nach Unken. Ab hier geht es leicht ansteigend in das Heutal in Richtung Winklmoosalm.
Man fährt immer entlang des wildromantischen Unkenbachs. Teilweise hat er sich spektakulär seinen Weg durch die Felsen gebahnt. Immer wieder überquert man den Bach über die ein oder andere Brücke.
Langsam wird die Forststraße steiler. Zwischen den Bäumen ist man vor der Sonne geschützt, trotzdem kann es warm werden. Auf ca. 1200 Höhenmeter erreicht man eine Abzweigung in Richtung Winklmoosalm. Wer will kann natürlich einen Abstecher zu dem weitläufigen Almgebiet machen und eine der Almhütten besuchen. Unsere Tour führt aber nach links zur Steinplatte. Im Winter sind die beiden Skigebiete Winklmoosalm und Steinplatte miteinander verbunden. Mitten im Skigebiet befindet sich auf ca. 1400 m die traumhaft gelegene Möseralm, die auch im Sommer zur Einkehr einlädt.
Hier bietet sich eine Mittagspause regelrecht an. Zu empfehlen ist ein Germknödel und dazu eine kühle Radler auf der Sonnenterrasse. Die Aussicht auf die herrliche Bergkulisse ist atemberaubend.
Nach der wohltuenden Stärkung geht es nochmals ein paar Höhenmeter nach oben, um dann zum Parkplatz Steinplatte abzufahren. Ab hier führt ein teilweise sehr steiniger Wanderweg zum Straubinger Haus. Es gibt ein Verbotsschild für Fahrradfahrer. Ein Stück auf dem Forstweg bis zu den Durchkaseralmen kann man sicherlich noch unbedenklich fahren. Hier ist genügend Platz, wo sich Wanderer und Mountainbiker nicht in die Quere kommen. Aber ab den Almhütten (nicht bewirtschaftet) sollte das Rad auf dem Single-Trail geschoben werden. Hier sind viele Wanderer unterwegs und es könnte leicht zu einem Zusammenstoß kommen.
Ungefähr 400 Höhenmeter sind noch zu überwinden. Über herrliche Pfade schlängelt sich die Panorama Tour teilweise durch Latschen, vorbei an kleinen Tümpeln und Kuhweiden in Richtung Fellhorn, dem Hausberg des Straubinger Hauses. Immer wieder hat man eine fantastische Aussicht auf die Loferer Steinberge und Hohen Tauern. Das ein oder andere Mal muss man das Mountainbike über Felsstufen nach oben heben oder ein Stück tragen.
Am Ende des Panoramaweges muss man über ein Weidegatter steigen und eine kleine Bank lädt zur kurzen Rast ein. Ein kurzes Stück geht es zu einer kleinen Alm bergab, um dann auf einem Forstweg die letzten paar Höhenmeter zu erklimmen. Am höchsten Punkt angelangt, kann man rechterhand den Chiemsee erkennen und direkt vor einem liegt das Straubinger Haus auf der Eggenalm.
In der Alpenvereinshütte Straubinger Haus wird man sehr freundlich empfangen. Da wir Mitglieder des gleichnamigen Alpenvereins sind, kommen wir immer wieder gerne zur Hütte des DAV Straubing auf 1551 m. Das Abendessen ist sehr lecker und jeder Wanderer und Mountainbiker ist herzlich Willkommen auf der Alpenvereinshütte in den Chiemgauer Alpen.
Wer noch Zeit und Kraft hat kann noch das Fellhorn 1765 m besteigen. Die kurze Wanderung (ca. 30 Minuten Aufstieg, 200 Hm) lohnt sich natürlich wegen dem herrlichen Ausblick über die Chiemgauer Alpen, Wilder und Zahmer Kaiser, Loferer Steinberge, Kitzbüheler und noch viele mehr. Hier befindet sich ein schönes Holzkreuz und genügend Platz um den tollen Panoramablick zu genießen.
Der Abstieg zum Straubinger Haus erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Wer mit Kindern unterwegs ist, wird begeistert vom Spielplatz vor der Alpenvereinshütte sein. Auch die Panoramaterrasse kann sich sehen lassen, wenn man bei einem kühlen Getränk den Bergsteigertag Revue passieren lässt.
Straubinger Haus - Ruhpolding (31 km / 160 Hm / 2 Stunden)
Es gibt viele Routen ab dem Straubinger Haus zurück zum Ausgangspunkt in Ruhpolding. Wir nahmen die direkte Route, da es in Strömen regnete. Ab der Alpenvereinshütte führt ein Forstweg nach unten. Hier kann man schnell abfahren, aber die Kurven dürfen nicht unterschätzt werden und es muss natürlich Rücksicht auf die Wanderer genommen werden. Man kommt an der Hindenburghütte vorbei und nach 800 Höhenmeter Abfahrt erreicht man den Wanderparkplatz am Seegatterl. Die Weitseen umfährt man rechts, um dann auf Radwegen bis nach Ruhpolding zu gelangen. Hier ist die traumhafte 4 Tages Tour wieder zu Ende...
Weitere Variante für die 4. Etappe:
Die gesamte Strecke ist mit den weinroten „Watzmann-Hochkönig-Runde“-Schildern gekennzeichnet, wobei sich die Schilder immer der MTB-Beschilderung der jeweiligen Region anpassen.
Wenn man die Route auf 4 Tage verteilt ist sie sicherlich für jeden fitten Mountainbiker machbar. Die Tagesetappen sind zwischen 30 und 40 Kilometer bis maximal 1400 Höhenmeter.
Größtenteils fährt man auf leichten Wegen. Ein paar Singletrails sind zu überwinden und der Abschnitt zwischen Steinplatte und Straubinger Haus ist größtenteils Schiebestrecke. Insgesamt gesehen ist es eine mittelschwere Mountainbike-Tour.