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Kurzinfo:
Region: |
Allgäuer Alpen |
Tourenart: |
Skitour |
Erreichte Gipfel: |
Güntlespitze 2092 m |
Dauer: |
Schwendle bis oberhalb Wildenalpe/unterhalb Ochsenloch - 4 Std. |
Talort Höhe: |
1244 m |
Höhenunterschied: |
oberhalb Wildenalpe: 900 m |
Lage: |
oberhalb Wildenalpe ost, Güntlespitze ost |
Beste Jahreszeit: |
gesamter Winter |
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Tourenbericht Februar 2016 von Winkl:
Freitag 13.02.2016: Anreise
In Fahrgemeinschaften zog es die Straubinger Alpenvereinsler wieder ins Kleinwalsertal. Schon im letzten Jahr führte uns Schwesi auf traumhaften Skitouren durch die Allgäuer Alpen. Da er beruflich hier stationiert ist, kennt er natürlich die Berge wie seine eigene Westentasche. Dank der positiven Werbung war der Andrang auch ziemlich groß und Schwesi musste leider einigen Interessenten absagen. Am späten Nachmittag erreichten Andreas, Steffi, Hans und ich die kleine Ortschaft Baad am Ende des Kleinwalsertals. Wir checkten im Hotel Widderstein ein und relaxten ein wenig am Zimmer. Später trafen wir uns alle im hoteleigenen Restaurant zum Abendessen. Beim geselligen Bier sprachen wir natürlich auch die morgige Tour durch. Da die Lawinenlage aktuell ziemlich angespannt war (oberhalb 2000 m Warnstufe 3) musste eine entsprechende Tour mit geringem Lawinenpotential gefunden werden. Schwesi hatte natürlich eine im Auge, die er schon heute selbst begangen und wo er an mehreren Stellen ein Schneeprofil erstellt hatte. Trotzdem konnte es morgen wieder anders aussehen, so dass wir natürlich die kritischen Stellen erst vor Ort für begehbar oder auch nicht befinden konnten. Die Tour stand fest und wir ließen den Abend mit Bergsteiger Geschichten ausklingen
Samstag 14.02.2016: Oberhalb der Hinteren Wildenalpe (ca. 2000 m) und unterhalb des Ochsenlochs (ca. 1900 m)
Um 7 Uhr trafen wir uns beim leckeren Frühstück. Gestärkt packten wir unsere Ausrüstung ins Auto und fuhren in die 5 Minuten entfernte Ortschaft Schwendle. Auf einer verschneiten Forststraße wollten wir bis zum Parkplatz des Alpengasthofs Moser. Leider blieben wir auf der steilen Straße hängen. Schieben mit vereinten Kräften half leider auch nichts mehr. Nur mit Schneeketten schafften wir die erste Hürde bis zum Parkplatz. Jetzt konnte die Skitour starten. Zuerst schneite es leicht, aber das Wetter wurde immer besser und teilweise begrüßte uns die Sonne. Als erstes machte Schwesi den großen LVS Check, bevor wir ins Wildental marschierten. Nach ca. 1 Stunde mussten wir ein latschenbewachsenes Steilstück überwinden. Nach dieser weiteren Hürde machten wir eine kurze Pause, bevor wir in ein kleines Hochtal bei der hinteren Wildenalpe (1737 m) erreichten. Von hier stiegen wir noch in Richtung Scharte zwischen Angerer und Liechelkopf. Da die Scharte eine Steilheit von gut 40 Grad vorzuweisen hatte untersuchte Schwesi zuerst das Schneeprofil und entschied nicht weiter aufzusteigen. Natürlich erklärte er uns seine Entscheidung mit praktischem Beispiel. Es gab eine nichtgebundene Schneeschicht innerhalb 1 Meter Schneetiefe, auf die wir in der Gruppe einwirken und somit auch eine Lawine auslösen konnten. Annähernd entlang der Aufstiegsspur fuhren wir wieder in das Hochtal ab, wo wir an einer windgeschützten Stelle Brotzeit machten. Mit neuer Energie fellten wir nochmals auf, um in Richtung Ochsenloch zwischen dem Südwestlichem Schafalpkopf und dem Mittleren Schafalpkopf aufzusteigen. Leider zog es zu und die Schneeflocken rauschten vom Himmel. Wir entschieden in Richtung vordere Wildenalpe abzufahren. Der Schnee war teilweise windgepresst, uneben und verweht. Über steile Hänge mussten wir nach unten, was für mich wieder kein Zuckerschlecken war. Einziger Trost war, dass die meisten Anderen ebenfalls mehr oder weniger zu kämpfen hatten. Dann ging es auch noch durch ein steiles Latschen und Waldstück hindurch. Der ein oder andere Baum nahm Körperkontakt mit mir auf, aber ich ließ mich nicht einschüchtern. Auch im Schnee landete fast jeder nicht nur einmal. Trotzdem machte auch dieser Kampf Spaß und alle erreichten das Tal unversehrt. Hier kehrten wir noch ein und ließen uns Kaffee, Weißbier, Kuchen und Apfelstrudel schmecken. Beim Abendessen suchten wir eine Tour für den nächsten Tag. Natürlich wurden wir fündig und ließen uns bei einer lustigen Runde noch das ein oder andere Bier schmecken.
Sonntag 15.02.2016: Güntlespitze 2092 m
Wider Erwarten sah das Wetter, trotz der negativen Vorhersagen, vielversprechend aus. Gleich nach dem Frühstück starteten wir bei blauem Himmel direkt unterhalb des Hotels unsere Tour. Unser Ziel die Güntlespitze ist eine der beliebtesten Skitouren im Kleinwalsertal und dadurch natürlich auch entsprechend stark frequentiert. Zuerst überschritten wir einen kleinen Bach, die Breitach, um ins Derratal zu gelangen. Wir hielten uns immer an der linken Talseite bis zum Zusammenfluss von Spital und Derrabach. Hier mussten wir kurz die Ski abschnallen um über den Bach teilweise springend zu gelangen. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien traumhaft im Kleinwalsertal. Über einen Südhang stiegen wir bis zur Spitalalpe auf. Hier stehen kleine Almhütten wo teilweise nur die Dächer leicht unter dem Schnee hervorschauten. Besser kann das Wetter und der Rundumblick auf die schneebedeckten Gipfel nicht sein. Weiter kämpften wir uns bis zur Oberen Spitalalpe. Hier querten wir einen steilen Kessel von rechts nach links. Wir brauchten nur den Spuren zu folgen. Vor uns waren schon viele Tourengeher unterwegs. Dann mussten wir einen steilen, teilweise mit Schneewächten behangenen Grat, zwischen Derrajoch und Derraalpe überwinden. Von hier querten wir zum Nordhang der Güntlespitze. Hier ging es steil und teilweise auf windgepresstem Schnee nach oben. Kurz vor dem Ostgrat entschied ein Teil der Gruppe ein Skidepot einzurichten und weiter ohne Ski aufzusteigen. Mir war es zu steil und rutschig. Zu Fuß fühlte ich mich sicherer. Die anderen richteten ihr Skidepot direkt am Ostgrat ein, den wir nach oben stiegen. Nach ca. 3 Stunden Aufstieg standen wir dann auf dem Gipfel der Güntlespitze auf 2092 m bei Traumwetter und hammermäßiger Aussicht auf die Allgäuer und Lechtaler Alpen. Lange konnten wir uns auf dem kleinen Gipfel nicht aufhalten, da auch andere Tourengehen in den Genuss des Gipfelerfolges kommen wollten. Zu Fuß stieg ich wieder bis zum Skidepot ab. Nachdem alle wieder zusammen waren, machten wir noch eine kurze Pause, bevor wir dann durch perfekten Pulverschnee nahe dem Aufstiegsweg abfuhren. Langsam kamen die Wolken und das Wetter verschlechterte sich. Kurz vor dem Ziel im Tal ließen sich Schwesi und Peppi noch eine kleine Herausforderung einfallen. Sie vergruben einen Rucksack mit LVS Gerät und wir durften den "Verschütteten" suchen. Diese kleine "Spielchen" sollte immer wieder geübt werden um im Ernstfall eine Routine zu haben. Zurück im Tal fing es leicht zu regnen an. Heute hatten wir schon extrem großes Glück mit dem Wetter. Zum Abschluss gingen wir noch in ein gemütliches Cafe. Langsam wurde nach der kleinen Stärkung die Heimreise angetreten.
Fazit: Wie schon im letzten Jahr ein perfekt organisiertes Skitourenwochenende von Schwesi. Das Kleinwalsertal hatte wieder neue Touren und auch einen traumhaften Gipfel zu bieten. Der Wettergott meinte es ebenfalls gut mit dem Alpenverein Sektion Straubing!
Anforderung:
Charakter:
Landschaftlich abwechslungsreiche Skitouren, die einiges an Kondition erfordern
Lawinengefahr:
mittel
Ausrüstung:
Tourenskiausrüstung, Lawinensuchgerät, Schaufel, Sonde
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Anreise/Zufahrt:
Aus Deutschland über Oberstdorf in das Kleinwalsertal bis zum Talschluss nach Baad.
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Quellenangabe: http://www.garmin.com/de-DE