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Kurzinfo:
Region: |
Loferer und Leoganger Steinberge |
Tourenart: |
Skitour |
Erreichte Gipfel: |
Birnhorn 2634 m |
Dauer: |
Parkplatz Frohnwies - Gipfel 5 1/2 Std. |
Talort Höhe: |
ca. 600 m |
Höhenunterschied: |
Skidepot: 1900 m |
Lage: |
Nord |
Beste Jahreszeit: |
Januar bis Mai, später im Jahr unten zuerst zu Fuß |
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Tourenbericht März 2015 von Winkl:
Das Wetter sollte traumhaft werden und es wurde traumhaft. Ideale Bedingungen für eine Skitour. Wolfi, Hans und ich starteten schon um 5 Uhr und waren auch schon um 8 Uhr am Ausgangspunkt in Weißbach (Frohnwies) bei Lofer. Wir konnten sofort mit den Ski starten, da der Schnee bis zum Parkplatz reichte. Nur 2 mal mussten wir kurz die Bretter tragen. Der Anstieg erfolgt entlang des Sommerwegs (Steig) zur Ebersberger Jagdhütte. Am Ausgangspunkt zeigt uns ein Wegweiser mit der Aufschrift "Abkürzung Ebersberg" den Einstieg in die richtige Route. Auf gut erkennbarem Weg durch den Wald kürzen wir eine weite Schleife der Forststraße ab, auf die wir nach ca. 100 hm wieder treffen. Wir folgen der Forststraße, bis ca. 150 m nach einer scharfen Linkskurve rechts der Steig zur Ebersberger Jagdhütte abzweigt. Wir kämpfen uns durch lichtes Gehölz nach oben und erreichen eine größere Lichtung unterhalb einer Felsstufe, die wir links umgehen. In ca. 1300 m Höhe kann man vom Wegverlauf nach links abweichen und über eine deutlich ausgeprägte Rinne nach oben steigen und die letzten großen Schleifen des Sommerweges abkürzen. In ca. 1425m liegt die Ebersberger Jagdhütte, die wir im Eifer des Aufstieggefechts nicht sahen :-) Der weitere Aufstieg vollzieht sich entlang von Rinnen, die durch lichten Lärchenwald und ohne weitere Orientierungsprobleme ins Ebersberger Kar führen, das wir auf dessen linker Seite betreten. Der gesamte Aufstieg durch das Kar erfolgt am besten auf der linken Seite. Wir folgten den vorhanden Spuren. Teilweise kämpften wir um Halt, da uns der Talski im leichten Schnee wegrutschte. Nach der zweiten Steilstufe drehen wir nach links ab und steigen über den sich aufsteilenden Schlußhang zum Kunchelnieder auf, dem Verbindungsgrat zwischen Birnhorn und Kuchelhorn (Wegweiser am Grat erkennbar). Mittlerweile kamen wir aus dem schattigem Kar in die Sonne und konnten immer mehr die herrliche Aussicht genießen. Am Fuße des Birnhorns richteten wir ein Skidepot ein. Der Gipfel sah ziemlich spektakulär aus. Der Aufstieg zum Birnhorn führt entlang von Felsbändern und über Steilstufen auf einem teilweise versicherten Steig. Das Stahlseil lag teilweise unter dem Schnee, so das wir einige Meter ohne Seilhilfe queren mussten. Den Blick in die Tiefe ersparte ich mir und kletterte teilweise auf allen Vieren im Schnee nach oben. Mit den Skischuhen war es ganz schön anstrengend, aber der traumhafte Blick vom Gipfel belohnte uns. Ein eisiger Wind wehte am Gipfelkreuz, aber für ein Gipfelfoto war natürlich Zeit. Auf dem gleichem Weg kraxelten wir wieder zurück zum Skidepot, wo wir eine kurze Rast einlegten. Meist auf der Aufstiegsspur fuhren wir dann ab. Irgendwie tat ich mich heute richtig schwer, obwohl wir optimale Schneeverhältnisse im oberen Bereich hatten. Ich kämpfte mich regelrecht nach unten. Immer wieder wurde ich durch Stürze gebremst. Im Wald wurde es für mich dann, dank meinem Skifahrerischem Können, so richtig schwer. Die Kraft ließ immer mehr nach und irgendwann hatte ich die Schnauze voll und trug die Ski die letzten 300 Hm Richtung Tal.
Fazit:
Der höchste Gipfel der Leoganger Steinberge bietet durch den tief gelegenen Ausgangspunkt im Saalachtal eine der längsten Skitouren der Gegend. Wären die 2000 Höhenmeter durchgehend ideales Skigelände, würde die Tour mit Sicherheit eine Modetour allerersten Ranges darstellen. Dass dem nicht so ist liegt wohl weniger an dem felsigen Gipfelanstieg, den man zu Fuß (bei vereisten Verhältnissen am besten mit Steigeisen) erledigt, sondern an dem fast 1000 Höhenmeter hohen Waldgürtel im unteren Teil. Macht das Fahren in dem lichten Lärchenwald oberhalb der Jagdhütte Ebersberg noch richtig Spaß, so kann dieser einem schlechteren Skifahrer mit zunehmender Gehölzdichte im unteren Teil durchaus vergehen. Wer jedoch die richtige Rinne und das möglichst noch bei gutem Schnee findet, der wird das Birnhorn als eine Super-Skitour in Erinnerung behalten.
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Anforderung:
Charakter:
Eindrucksvolle und sehr lange Schitour die am Schluß kurze Kletterei über Felsbänder bietet. Die Tour ist aber auch bis zur Kuchelnieder (Skidepot) sehr lohnend.
Die Tour stellt hohe Anforderungen an die Kondition. Oben leichte Kletterei zum Gipfel (mit Eisenklammern, die sind aber meist unter dem Schnee).
Anspruchsvolle Unternehmung (schwarz), skitechnisch mittel (rot). Der Gipfelanstieg erfordert leichte Kletterei in teilweise versichertem Gelände und kann im Winter bei ungünstigen Verhältnissen heikel sein, nicht zuletzt wegen der klobigen Skischuhe und der eingeschneiten Sicherungen. Das Ebersberger Kar bietet freie Idealhänge, lediglich der Waldgürtel im unteren Bereich verlangt Skibeherrschung und kontrolliertes Schwingen auf engem Raum.
Lawinengefahr:
Nur bei stabilen Schneeverhältnissen
Ausrüstung:
Tourenskiausrüstung, Lawinensuchgerät, Lawinensonde und Schaufel,
Harscheisen
Gipfelanstieg bei vereisten Verhältnissen am besten mit Steigeisen
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Anreise/Zufahrt:
A8 bis Ausfahrt Traunstein-Siegsdorf, Inzell, Lofer, Weißbach, Frohnwies. Gegenüber vom Ghs. Frohnwirt zweigt rechts eine Straße zum Hackerbauer ab. Parkmöglichkeiten gibt es ein paar Meter oberhalb des Gehöfts auf der Forststraße. Legale Parkmöglichkeiten in Weißbach, eventuell auch unmittelbar vor der Brücke.
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