Tour: Start Parkplatz Pürzlbach 1100 m - Großer Hundstod 2593 m - Parkplatz
Anspruchsvolle Tour auf den tollen Aussichtsgipfel. Vom Watzmann mit seinen Kindern, dem Hohen Göll, den Teufelshörnern, dem Steinernen Meer, den Loferer und Leoganger Steinbergen, dem Hochkalter und den weißen Schutt- und Sandströmen des Wimbachgrieß kann man sich kaum satt sehen. Für die gesamte Tour sind normalerweise über 10 Stunden veranschlagt. Als Trailrunner waren wir flotter unterwegs und schafften die 1900 Höhenmeter und 27 Kilometer in unter 6 Stunden. Für konditionsstarke Wanderer ist der herrliche Gipfel als Tagestour machbar. Wer mehr Zeit mitbringt, der übernachtet im Ingolstädter Haus...
Gipfel: Großer Hundstod 2593 m
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Pürzlbach
Einkehrmöglichkeit: Kallbrunnalm, Ingolstädter Haus
Gebiet: Berchtesgadener Alpen / Tour: Trailrun / Wanderung
Höhenmeter: 1900 Hm / Kilometer: 26,8 km
Dießbachstausee: 2h (Trailrun 1h) Großer Hundstod: 4h (Trailrun 2 1/2h) Abstieg: 4h (Trailrun 2 1/2h) Tourdauer: 10 h (Trailrun 6h)
Schwierigkeit: mittelschwere Bergtour mit Stellen UIAA I
Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, Getränke, Brotzeit
Unterkunft-Tipp in der Gegend: Landgasthof Seisenbergklamm
Wanderkarte von Kompass: Berchtesgadener Land
Rother Wanderführer: Hochkönig
Mittwoch, 24. Januar 2024 von Winklmeier Markus
Du bist hier: Wandern in den Berchtesgadener Alpen
Inhaltsverzeichnis:
- 1. Informationen zur Tour - Wanderung / Trailrun Großer Hundstod
- 2. Charakter und Anfahrt
- 3. Route, Einkehrmöglichkeit und Weblinks
- 4. Touren der Winkls zum Großen Hundstod
- 5. Unterkünfte und Wanderführer
- 6. Die perfekte Packliste zum Wandern (Tagestour)
- 7. Wandertouren in der Nähe
- 8. Die perfekte Trailrunning Packliste
Tourdatum: 14.10.2023
Tourpartner: Jupp
Wetter: Anfangs noch sonnig, aber bereits Mittag starke Eintrübung mit kurzzeitigen tröpfeln, Definitiv ein letzter schöner Vormittag vor einer Herbstbringenden Front
Bedingungen: Trockener Fels
Gastbeitrag von Jupp (www.hauptsach-auffe.de)
Trailrun auf den Großen Hundstod: Lange schaute ich schon auf diesen markanten Gipfel. Quasi von allen Gipfeln rundherum. Einige Male hatte ich schon eine Tour auf diesen formschönen Berg geplant. Einmal bin ich sogar mit Ski auf der Hundstodreibn außen rund um den großen Hundstod herumgestiegen und gefahren. Aber mit einer Gipfelbesteigung hat es bisher nicht geklappt. Deshalb schlug ich Markus als Alternativtour für eine andere geplante DAV-Tour die Besteigung des Großen Hundstod vor. Dieser war sofort begeistert und so konnte ein großer Wunsch von mir in Erfüllung gehen.
Am Parkplatz in Pürzlbach angekommen, nahmen wir unsere leichten Rucksäcke auf die Schultern und gingen los. Schnell konnten wir die vor uns gestarteten Wanderer auf dem abwechslungsreichen Forstweg einholen und gingen im Bereich der Kallbrunnalmen, einer lockeren Ansammlung von Hütten und Almen, in den Laufschritt über. An einer Wegkreuzung kurz vor der Kashüttn drehten wir nach rechts ein und folgten den Beschilderungen zum Dießbachstausee und Ingolstädter Haus. Erst verloren wir ein wenig an Höhenmeter um dann beim wunderschön gelegenen Dießbachstausee im Ständigen Auf und Ab am See entlang die verlorenen Höhenmeter wieder zu gewinnen. Wunderschön ging es auf breitem Weg in einem schon teilweise herbstlich gefärbten Mischwald Richtung Talstation der Materialseilbahn hinauf. Ab da veränderte sich die Wegbeschaffenheit von Weg auf Steig. Richtig steil ging es in Serpentinen auf groben Schotter Richtung Dießbachscharte hinauf. Von hier aus hatten wir einen gewaltigen Blick zurück auf den Stausee. Nur noch ein paar Minuten waren es auf dem Schottersteig zum ersten Zwischenziel, dem Ingolstädter Haus hinauf. Was für eine Aussicht auf das Steinerne Meer. Im Sommer sieht es doch anders aus, aber nicht minder eindrucksvoll.
Kurz vor der Hütte drehten wir nach Norden ein und folgten einen schlecht zu gehenden Steig durch eine Felswüste mit riesigen Dolinen und verwitterten Felsen im stetigen Auf und Ab in Richtung des Sattels zwischen dem großen und kleinen Hundstod. Von dort drehten wir nach rechts in die Südflanke des Großes Hundstod. Über Geröll und zeitweise leichten Kletterstellen kraxelten und stiegen wir steil auf einem gut markierten Steig in Richtung Gipfel. Immer gewaltiger wurde die Aussicht auf das Steinerne Meer, das mittlerweile winzig vorkommende Ingolstädter Haus und die die bekannten Berge dahinter. Allen voran der Hochkönig, von dem das Matrashaus zu uns herüber glänzte. Die letzten Meter hinauf auf den höchsten Punkt waren nur noch ein leichtes.
Am Gipfel gratulierten wir uns zu dieser tollen Tour. Ganze 3,5h waren wir seit dem Start am Parkplatz in Pürzlbach unterwegs. Wir packten unsere Brotzeit aus und genossen unsere Aussicht ganz allein auf einem Aussichtsgipfel der Extraklasse. Vom Watzmann mit seinen Kindern, dem Hohen Göll, den Teufelshörnern, dem Steinernen Meer, den Loferer und Leoganger Steinbergen, dem Hochkalter und den weißen Schutt- und Sandströmen des Wimbachgrieß konnte wir uns kaum lösen. Immer wieder entdeckten wir Gipfel auf denen wir schon waren oder Geschichten erzählen konnten.
Nur die rasch zunehmende Bewölkung machte uns Sorgen, es hat also der Wetterbericht recht. Nur das es ausschaut, wie wenn die Front ein paar Stunden früher bei uns ist, wie angekündigt. So starteten wir recht bald darauf unseren Abstieg. Wir sollten unser Wetterglück nicht überstrapazieren.
Über den Südwandsteig verloren wir recht schnell an Höhe, so dass wir Minuten später wieder an der Weggabelung vor dem Ingolstädter Haus waren. Es begann leicht zu tröpfeln und wir befürchteten schon das Schlimmste. Zum Glück blieb es aber bei den paar Tropfen und wir konnten trockenen Fußes unseren Abstieg fortsetzen.
An der Dießbachscharte angekommen ging es auf dem gleichen Weg zurück zur Talstation. Wir konnten große Teile des Abstiegs laufen, so dass wir schnell der ersehnten Erfrischung an einer der bewirtschafteten Almen mit großen Schritten näherkamen. An der Materialseilbahn angekommen, fanden wir auf dem breiten Forstweg idealen Laufuntergrund und so ging es zumindest auf den Flach- und Abwärtspassagen gut zu laufen.
Endlich waren wir wieder nach einigen steilen Gegenanstiegen an der Staumauer des Stausees. Nur kurz hielten wir uns auf, denn das Weißbier schrie schon sehr laut in unseren Köpfen. Schnell waren die letzten Gegenanstiege bewältigt und so konnten wir mit einer gewaltigen Aussicht auf dem Großen Hundstod, auf der großen Terrasse der Kallbrunnalm, Kuchen, Radler und Kaspressknödelsuppe genießen. Was für eine fantastische Tour! Sie hat alles gehalten was ich mir versprochen habe. Jetzt standen uns nur noch ein paar Höhenmeter Abstieg bevor. Das ging natürlich im Laufschritt um einiges besser, und auch schneller von statten. Nach 05:56h waren wir wieder am Ausgangspunkt.
Fazit: Solche Touren mag ich besonders gern. Viele Höhenmeter, einige Kilometer, ein bisschen Kraxeln und eine schöne Alm oder Hütte im Abstieg. Die Aussicht ist ganz besondere Extraklasse. Danke an Markus fürs mitkommen. Es war mir eine richtige Freude, auf diesen, schon gefühlt ewig auf meiner Liste stehenden, Gipfel zu stehen.