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Tour: Parkplatz Museum Salz & Moor - Museum Torfbahnhof - Parkplatz

Obwohl wir schon viele Jahre unsere Wochenenden und auch Ferien in Grassau verbrachten, ließen wir die beiden Museen bisher links liegen. Dies wollten wir ändern und marschierten am Besucherparkplatz Museum Salz & Moor los. Der Weg führte uns vorbei am Rundweg Moorerlebnis Kendlmühlfilze. Hier gibt es Klettermöglichkeiten und Holzstämme zum Balancieren. Vorbei an frisch gemähten Wiesen ging es dann in Richtung Torfbahnhof. Ich fand einen kleinen und sehr abenteuerlichen Pfad, der durch das Hochmoor führt. Hier entdeckten wir alte Schienen aus vergangenen Tagen. Auch die ein oder andere Schlange begegnete uns. Wir besuchten das Museum Torfbahnhof und nahmen an der Führung durch das Museum, inklusive Zugfahrt mit der Feldbahn, teil. Wir waren sehr positiv begeistert von dem äußerst interessanten und lustigen Ausführungen des Tourguides. Auf gleichem Weg wanderten wir zurück und besuchten das ebenfalls sehr interessante Museum Salz & Moor, wo an diesem Tag freier Eintritt war. Wir können die beiden Museen auch für Familien sehr empfehlen...

Gipfel: keiner

Ausgangspunkt: Parkplatz Museum Salz & Moor in Grassau

Einkehrmöglichkeit: Museumscafé Salz & Moor

Gebiet: Chiemgauer Alpen / Tour: Wanderung

Höhenmeter: keine / Kilometer: 8,5 km Gesamt hin und zurück

Wanderung bis Torfbahnhof über den Moorpfad: 1h 15 min Rückweg bis Museum Salz & Moor über Straße: 1h Tourdauer: 2 h 15 min

Schwierigkeit: leicht

Wanderführer: Chiemgau: Die schönsten Alm- und Gipfelwanderungen von Rother

Ausrüstung: Wanderausrüstung, Getränke, Brotzeit

Unterkunft-Tipp: Künstlerhaus Weissgerbergütl

Sonntag, 09. Juni 2024 von Winklmeier Markus

1. Informationen zur Tour - Wanderung Museum Salz & Moor zum Torfbahnhof

Am Museum Salz & Moor befindet sich ein großer Parkplatz, wo wir unser Auto abstellten. Wir wollten als erstes zum Torfbahnhof wandern, diesen besuchen und erst zum Schluss das Salz & Moor Museum besichtigen. Wir überquerten die vielbefahrene Hauptstraße und marschierten einen Forstweg in Richtung Torfbahnhof.

Wir kamen am Rundweg Moorerlebnis Kendlmühlfilze vorbei, wo wir tolle Klettermöglichkeiten fanden und auf Holzbalken über das Moor balancierten. Nach einer kleinen Klettereinlage wanderten wir weiter vorbei an einem Schaubienenkasten, wo wir hautnah ein Bienenvolk beobachten konnten.

Wir kamen an duftenden, frisch gemähten Wiesen vorbei. In meiner Karten App (Locus Maps) fand ich einen kleinen vergessen Pfad knapp einen Kilometer vor dem Torfbahnhof. Wir bogen an ein paar Häusern von der Straße nach rechts ab. Wir waren schnell in den dicht bewachsenen Kendlmühlfilzen verschwunden. Der Pfad ist kaum sichtbar, aber doch zu finden.

Wir marschierten durch hüfthohes Gras hindurch und fanden immer wieder Eisenbahnschienen aus vergangenen Zeiten. Kleine Bäche schlängeln sich neben dem Pfad entlang. Wir sahen eine Schlange und viele Krabbeltiere. Über eine unscheinbare Brücke über einen Bach gelangten wir auf die Wiese, von wo auch schon das Museum zu sehen war.

Museum Torfbahnhof: Wir marschierten zu den Gleisen auf denen wir bis zum Torfbahnhof gelangten. Wir bezahlten bei der freundlichen Dame den Eintritt (26 Euro Familienkarte - Stand 2024). Zuerst besichtigten wir das interessante Museum mit einer Nachbildung von Rosalinde, der einzigen Moorleiche von Bayern.

Das Museum ist in der ehemaligen Zimmerei der Justiz-Vollzugs-Anstalt-Bernau (JVA) untergebracht. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und vermittelt bereits beim Eintritt die Atmosphäre der Vorkriegszeit.

Exponate: (Quelle Museum Torfbahnhof)

Modell des Gesamtgeländes: Mit einem Gesamtmodell verschaffen wir unseren Besuchern einen Überblick über die historischen Gebäude, die Feldbahnanlage und die Anbindung zur Bundesbahn.

Chiemseemodell: Hier sehen Sie, wie während der letzten Eiszeit der Chiemsee und die ihn umgebenden Moore entstanden sind.

Schlangen & Vögel: Modellhafter Ausschnitt eines Hochmoores mit Flora und Fauna und Kreuzottern in der Schlangenecke.

Rosalinde - eine bayerische Moorleiche: 1957 wurde in Peiting bei Schongau beim Torfabbau eine Moorleiche gefunden. Die junge Frau wurde vor ca. 500-600 Jahren im Moor beigesetzt. Das Original befand sich bis 2003 im Deutschen Textilmuseum in Neumünster (Schleswig-Holstein) und liegt nun in der Archäologischen Staatssammlung in München. In unserem Museum sehen Sie eine Nachbildung des Originals.

Keltischer Bohlenweg aus der Rottauer Filzen: Aufgrund einer wissenschaftlichen Grabung im Jahr 1967 konnte der Bohlenweg in die Zeit um ca. 600 v.Chr. datiert werden. Wir zeigen hierzu die sehr gut erhaltenen Bohlen aus der Keltenzeit.

Handtorfstich: In einem eigenen Ausstellungsraum wird gezeigt, wie die Bauern, aber auch die Gefangenen, den Torfstich in Handarbeit bewältigt haben.

Wir begutachteten die Ausstellung mit großem Interesse und waren gespannt auf die 60-minütige Fahrt mit der Feldbahn inklusive einer Besichtigung des Torfbahnhofgebäudes mit der Ballenpresse. Diese finden am Wochenende um 10:00, 11:30, 13:00 und 14:00 Uhr statt.

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Die Fahrt mit der Feldbahn war für die Kinder und auch für uns sehr kurzweilig. Der Tourguide erzählte uns die Geschichte des Torfbahnhofes mit viel Witz und Charme.

Industriedenkmal Torfbahnhof: Der Torfbahnhof ist ein ehemaliges Torfwerk, welches seit 1920 der Herstellung von Brenntorf, Streu-Torf, Torfmulle und Gartentorf diente. Die Gebäude des Torfbahnhofes liegen an der Bahnstrecke München - Salzburg und am Rande des Naturschutzgebietes "Kendlmühlfilzen" (Chiemsee-Hochmoor). Der Museumsverein Torfbahnhof Rottau e.V. hat die unter Denkmalschutz stehende Anlage 2015 gekauft. Er hat seit Gründung des Museums in 1988 die Trägerschaft dafür inne. Der Torfbahnhof ist ein imposantes Industriedenkmal von ca. 17 m Höhe in Holzbauweise. Von besonderem Interesse ist die einzige, vollständig erhalten gebliebene und funktionsfähige Torfballenpresse Europas, die den Besuchern vorgeführt wird.

Nach der Fahrt mit dem Zug, vielen interessanten Geschichten und Besichtigung der Torfballenpresse machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Ich legte eine Laufeinheit ein und sprintete die 4,5 Kilometer zum Auto, während Brigitte mit den Kindern in die gleiche Richtung wanderte. Etwas verschwitzt holte ich meine Mäuse ab, um nochmals zum Museum Salz & Moor zu fahren und dort zu parken.

Museum Salz & Moor: Wir hatten Glück und durften das Museum Salz & Moor kostenlos besuchen, da an diesem Tag für alle Besucher der Eintritt frei war. Das Klaushäusl ist die einzig vollständig erhaltene Pumpstation an der Soleleitung von Reichenhall nach Rosenheim. Sieben Gebäude bilden das Klaushäusl.

Herzstück ist das turmförmige Maschinenhaus. In ihm befindet sich die originale Solehebemaschine (Wassersäulenmaschine). Das langgestreckte Gebäude daneben ist die Niederreserve. Sie beherbergte zwei große Holzbecken mit Solevorrat, damit die Maschine auch bei Leitungsunterbrechungen weiterarbeiten konnte. Den gleichen Aufbau wies auch die Hochreserve auf, das Gebäude ganz oben am Waldrand. Das kleine Aufschlagwasserhaus auf halber Höhe am Hang (im Foto als Sandkasten beschriftet) nutzte man zur Erzeugung des Wasserdrucks für die Pumpe. Aufschlagwasser- und Maschinenhaus, Nieder- und Hochreserve beherbergen heute zusammen die Salzausstellung.

Im stattlichen dreistöckigen Brunnwärterhaus wohnte einst der Brunnwart mit seiner Familie. Heute sind dort Moor- und Sonderausstellung untergebracht. Die ehemalige Stallscheune dient auch heute noch unter dem steilen Dach als Lagerraum. Ebenerdig sind dort heute die Besucher-Toiletten eingebaut. Das niedrige Gehilfenhaus war früher dem Gehilfen des Brunnwarts vorbehalten. Heute ist es zum gemütlichen Museums-Café umgebaut.

Quelle: Geschichte des Klaushäusls

Die Kendlmühlfilzen beginnen nur wenige Meter vom Museum Salz & Moor im Klaushäusl entfernt. Sie sind eines der größten Hochmoore Bayerns und beherbergen ganz besondere Tiere, Pflanzen und Pilze. Die extremen Lebensbedingungen, die besonderen Lebewesen, die Nutzung durch den Menschen und den Einfluss von Mooren aufs Klima zeigt die Moorausstellung.

Wir besichtigten die Moorausstellung. Die Kinder durften Bilder von den im Moor lebenden Tieren malen. Wir bestaunten einen Wolf, Frösche und Schlangen. Natürlich gingen wir die vielen Treppen zur Hochreserve nach oben, besichtigten das Maschinenhaus und ein Kuchen im Museumscafé durfte auch nicht fehlen.

Fazit: Eine wunderbare Wanderung für die gesamte Familie inklusive der Besichtigung zweier unterschiedlicher Museen. Wir waren äußerst begeistert vom Torfbahnhof und Museum Salz & Moor. Unseren Kindern gefielen die Museumsbesuche und die abenteuerliche Wanderung durch die Kendlmühlfilzen...

2. Charakter und Anfahrt

Leichte Wanderung auf Forstwegen und kleinen Seitenstraßen ohne Höhenmeter. Nur der kleine Pfad durch die Kendlmühlfilzen erfordert etwas Orientierungssinn. Man kann aber auch auf der Straße bis zum Torfbahnhof wandern.

Somit ist die Tour auch Kinderwagen- und Rollstuhltauglich.

Aus München kommend Autobahnausfahrt 106 in Bernau. Danach der B305 in Richtung Reit im Winkl folgen, bis nach ca. 6 Kilometern das Klaushäusl unübersehbar rechts am Berghang liegt.

Der Parkplatz ist kostenfrei.

Öffentliche Verkehrsmittel: Die Haltestelle "Klaushäusl Museum Salz & Moor" liegt direkt am Museum und wird auch von der Chiemseeringlinie in den Sommermonaten bedient.

Daten für das Navi: Klaushäusl 11, 83224 Grassau

3. Route, Einkehrmöglichkeit und Weblinks

Hochmoor Kendlmühlfilzen

Seit 1992 ist eine Moorfläche von nahezu 800 Hektar unter Naturschutz gestellt. Von Mietenkam im Osten, Grassau im Süden, Rottau im Westen und vom Torfbahnhof im Norden führen Wege in das Hochmoor. Durch eine lange Nutzungsgeschichte hat sich die Moorlandschaft auf weiten Flächen stark verändert und bietet dadurch abwechslungsreiche Eindrücke. Vom Handtorfstich bis zu Gleisstrecken der einstigen Feldbahn und vom Torfmoosrasen bis zu lichten Birkenwäldern ist in der Filzen alles zu entdecken.

Von 1999 bis 2001 wurden im Rahmen des LIFE Programms der EU umfassende Maßnahmen zur Vernässung von ehemaligen Torfabbauflächen durchgeführt. Dabei wurden die früheren Entwässerungsgräben teilweise verfüllt und Flachgewässer im Bereich ehemaliger Torfabbauflächen aufgestaut, um den natürlichen Wasserhaushalt des Hochmoores wieder herzustellen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Typische Hochmoorpflanzengesellschaften, wie Torfmoose, Sonnentau, Wollgras etc. kehren zurück.

Quelle: Museum Torfbahnhof

Feldbahn:

Eine Feldbahn, auch als Lorenbahn oder in Österreich als Rollbahn bezeichnet, ist eine – in der Regel nichtöffentliche – Schmalspurbahn in einfachster Bauform zum Transport landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher (Waldbahn) und anderer Rohstoffe wie Lehm, Torf (Moorbahn), Gestein und Sand. Für deren Bau und Betrieb finden weitgehend standardmäßige Bauelemente Verwendung, die aus umfangreichen Katalogen der einschlägigen Hersteller ausgewählt werden können, so zum Beispiel vormontierte Gleisroste und Weichen, aber auch Lokomotiven und Wagen. Der Materialtransport erfolgt oft mittels offener Loren. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in der Regel nicht mehr als 10 km/h.

Museumscafé Klaushäusl:

Das Museumscafé neben dem Museum Salz & Moor im Klaushäusl bietet eine willkommene Gelegenheit, den Museumsbesuch bei Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen oder eine kleine Pause einzulegen. Lasst euch von ausgesuchten Kaffee-Spezialitäten verwöhnen. Dazu gibt es stets frische hausgemachte Kuchen und Torten.

Museum Torfbahnhof: Bayerisches Moor- und Torfmuseum

Museum Salz & Moor: Das historische Gebäudeensemble des Klaushäusls

Grassau & Rottau im Chiemgau

Gemeinde und Touristinfo Marquartstein.

4. Touren der Winkls zum Torfbahnhof und Museum Salz & Moor

Tourdatum: 19.05.2024

Gipfel: keiner / Tourpartner: Brigitte, Emma und Timi

Wetter: sonnig, 24 Grad

Schon lange wollten wir den Torfbahnhof und das Museum Salz & Moor besuchen. Irgendwie schreckte uns dann doch ein Museumsbesuch mit Kindern etwas ab. Aber wir wurden eines Besseren belehrt. Zum einen ist die Wanderung zwischen den beiden Museen sehr kurzweilig und abenteuerlich. Es gibt Kletterbäume, Holzstämme über das Moor, auf denen man balancieren kann, einen Schaubienenkasten und einen abenteuerlichen Pfad durch die Kendlmühlfilzen, wo wir eine Schlange beobachten durften.

Das Museum Torfbahnhof hat uns sehr positiv überrascht. Die Ausstellung mit der einzigen bayerischen Moorleiche Rosalinde faszinierte uns und die Fahrt mit der Feldbahn versetze uns um 100 Jahre zurück, als die Gefangenen der Justizvollzuganstalt ins Moor zum Torfstechen transportiert wurden. Auch die Erzählungen des Tourguides über die Geschichte des Bahnhofes war mit Witz und Charme geschmückt. Ich nutzte den 4,5 Kilometer Rückweg zum Parkplatz als Laufeinheit und holte Brigitte und die Kinder mit dem Auto ab. Da das ebenso sehr interessante Museum Salz & Moor (Klaushäusl) Tag der offenen Tür hatte, besuchten wir auch dieses und waren ebenso positiv überrascht von der gelungenen Ausstellung. Im Museumscafé gab es einen leckeren Kuchen und kühle Getränke zur Stärkung...

Fazit: Eine abenteuerliche Wanderung durch die Kendlmühlfilzen und zwei sehr interessante Museumsbesuche. Auch den Kindern hat es sehr gefallen!

Gallerie:

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5. Unterkünfte und Wanderführer

Hier findest du Unterkünfte in der Umgebung:

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